#Antilagerkoller Sonntagsausgabe

Liebe Leser,

gestern habe ich mir einen Ausflug durch die deutsche Möbelhauslandschaft gegönnt und bin tatsächlich fündig geworden. Es war vor allem ein Ritt durch verschiedene Jahrzehnte der Digitalisierung. Wer einen Nadeldrucker besichtigen und Hören möchte, der muss dazu immer noch in kein Mueseum gehen.

Die Maskenpflicht

Ab morgen ist soweit: Maskenpflicht beim Einkaufen und im ÖPNV in Deutschland. Entgegen der Forderung der Bundes, auf Freiwilligkei bei den Bundesbürgern zu setzen haben die Bundesländer sich – nicht gerade geschlossen – dafür entschieden. Insgesamt ist positiv zu vermerken, dass es nun diesbezüglich keinen Flickenteppich gibt und dass überall in Deutschland einheitliche Regeln gelten.

Ich finde es dennoch bemerkenswert, dass die Maskenpflicht in Arzt- und Psychotherapiepraxen ab morgen (in NRW) eingeführt wird. Warum denn so spät? Waren wirklich so wenig Masken da?

Über die Pflege der Masken ist man sich im Land allerdings uneinig: Was soll man nach Gebrauch mit der Maske tun, wie ist sie zu reinigen und woher bekomme ich sie überhaupt? Wann muss ich mir die Hände desinifizieren? Richtig geklärt sind die Fragen nicht. Die Abstandsregeln werden durch Einkaufswagenpflicht in den meisten Läden eingehalten. Eventuell wird auch die Maskenpflicht in den Innenstädten zum Selbstläufer und die Menschen gewöhnen sich schnell daran. Wird es Einwegmasken in den Supermärkten geben? Und inwieweit werden Einwegmasken in der Bevölkerung wiederverwendet? Das sind alles spannende Fragen, die wir in den nächsten Wochen sicherlich beantworten können.


App-Drama

Um die Corona-App entsteht gerade ein riesiges Datenschutz-Drama. Nachdem sich Jens Spahn für eine Lösung entschieden hatte, hagelte es Kritik, was ihn anscheinend zum Umlenken bewegt hat. Es wird jetzt wohl doch vorgesehen, dass die Daten dezentral auf den Smartphones gespeichert werden. Es wird sicherlich den ein oder anderen Smartphone-Nutzer geben, den freut, dass das Kontakt-Tracing so nicht zentral gespeichert wird. Allerdings muss man doch festhalten, dass der Großteil der Smartphone-Nutzer eh schon Daten an Google, Facebook und Co weitergeben und es den Menschen damit egal ist. Die Entwicklung bei der Maskenpflicht und bei den Ladenschließungen und Kontaktsperren hat doch gezeigt: Die (meisten) Menschen sind bereit mitzuhelfen. Und wenn die zentrale Speicherung der Daten einem sinnvollen Zweck dient, nämlich dem RKI eine Datenauswertungsgrundlage zu geben, dann wird das auch in der breiten Masse akzeptiert.

Nach wie vor nicht geklärt ist, ob denn jedes Smartphone die App in ihrer Erstversion unterstützen wird. Dass die topaktuellen Smartphone die App unterstützen werden, daran besteht ja kein Zweifel. Aber was ist mit den Smartphones mit alten Betriebssystemen und veralteten Bluetooth-Standard? Was ist mit den Alten, die kein Gerät besitzen? Werden wir bald eine Bluetooth-Tracker-Pflicht haben?


Wir blicken gespannt auf die kommende Woche und was uns der Mai an Neuerungen bringen wird.

Euer pedaa


Schuhe? Nein, Menschen!