Horror aus Norwegen: Trolljäger (Trolljegeren)

Der mittlerweile 2. internationale Erfolg der Produzenten Sveinung Golimo und John M. Jacobsen, bekannt durch den Film „Max Manus“, schafft es als eher unbekannter norwegischer Film zuerst zum renommierten „Sunndance Film Festival“ und anschließend in die Deutschen Kinos. Der als Mockumentary gedrehte Horror-Thriller hat jedoch kaum bekannte Schauspieler und auch der Regisseur sowie Drehbuchautor André Øvredal ist international ein komplett unbeschriebenes Blatt.

Wir verfolgen die Filmaufnahmen von drei norwegischen Studenten, die einen Dokumentarfilm über den vermeintlichen Bärenwilderer Hans (Otto Jespersen) drehen wollen, und diesen daher durch norwegische Wälder verfolgen. Dabei fallen ihnen schon einige Unregelmäßigkeiten an seiner Person auf. Als sie ihm nachts dann dicht auf den Fersen sind, sehen sie auf einmal Lichtblitze und hören ein Gebrüll, das von etwas größerem als einem Bär stammen muss. Hans kommt ihnen entgegengerannt und schreit laut Troll. Sie retten sich alle in Hans Geländewagen und finden kurze Zeit später heraus, dass etwas ihr Auto zerstört und die Reifen gefressen hat. Hans bietet ihnen an ihn zu begleiten und das zu jagen, was dafür verantwortlich war. Es beginnt ein großes Abenteuer auf der Jagd nach Trollen, das viele Gefahren birgt und so einige Überraschungen bereithält. Dabei kommen die Studenten durch ganz Norwegen, verfolgt von einer geheimen Regierungsbehörde und erfahren so manche Dinge, von denen sie gedacht  haben, dass sie eigentlich ganz anders wären. Von Naturereignissen bis zur staatlichen Infrastruktur scheint nichts so zu sein wie es eigentlich sein sollte…

Der Film erinnert zumindest am Anfang sehr an „Blair Witch Project“. Die Handlung lässt klar einen roten Faden erkennen, der sich durch den ganzen Film zieht und recht eindimensional ist. Es wird immer wieder gut Spannung aufgebaut, die mit witzigen Momenten aufgelockert wird. Auch die Trolle werden grafisch ziemlich gut dargestellt und der eine oder andere Special-Effekt wird sehr Sinnvoll  eingesetzt.

Das Setting mit den 3 Studenten, die einen dubiosen Mann verfolgen ist recht gut umgesetzt und auch Schauspielerisch ziemlich überzeugend. Nachdem dann allerdings die eigentliche Trolljagd beginnt, driftet das ganze ziemlich arg ins unsinnige ab. Zwischendrinn gibt es immer wieder Szenen die einfach zu lächerlich sind, oder sich gegenseitig widersprechen. Irgendwann verliert der Film einfach zu viel an Glaubwürdigkeit, die er eigentlich auch durch das Intro behalten will. Dem Zuschauer bleibt dann ein mäßiger Film, der sich nicht richtig entscheiden kann, ob er jetzt Horror, Komödie, Fantasy oder Verschwörungsthriller sein will. Nur die Trolle bleiben so richtig in Erinnerung.

Fazit: Wiedermal ein skandinavischer Film, der es geschafft hat in die USA und nach Mitteleuropa zu kommen, aber dort niemand richtig vom Hocker haut.

Gesamtwertung
Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
~ + ++ + ~ 3,3