Tanz in den Mai – oder so…

Ja, hallo Leute, da bin ich wieder.

Während sich meine Mitbewohner jetzt nochmal um 21.00 Uhr aufgemacht haben, um Hamstereinkäufe fürs lange Wochenende zu machen, sitze ich bequem in meinem Chefsessel und warte darauf, was der Tag mir noch so bringen möge. Gut, dass ich heute schon zwei mal einkaufen war und so einen großen Bogen um Kassenschlangen machen konnte. Die Leute überschlagen sich ja förmlich in den Supermärkten, weil ihnen in letzter Sekunde eingefallen ist, dass ihr Super-Einkaufs-Samstag zu einem Massenausflugstag mutiert ist. Tja, sowas gibt’s nur einmal im Jahr, der 1. Mai.

Und was machen wir an einem solchen Tag: JA! Fahrradausflüge mit der Familie und den Kleinen, Wanderungen ins Grüne, aber Hauptsache, die Kinder vom PC weglocken. Wunderbare Idee. Und wenn’s mal nicht anders geht: Im Fernsehen kommen ja auch tolle Filme an Feiertagen. Wer ein Couch-Potato sein will, bitteschön. Unterschichten-TV hat jeden Tag etwas für die ganze Familie. Während man unter der Woche nur vor seinem eigenen Fernseh sitzt, um die komplette Vielfalt des Fernsehens genießen zu können – eben ganz auf die Wünsche abgestimmt „We are Familiy“ vs. „Zwei bei Kallwass“ – ist am 1. Mai endlich mal wieder Zeit etwas zusammen zu gucken.

Oder doch lieber nicht? Was machen eigentlich wir Singels am 1. Mai? Verkriechen wir uns unter dem Schreibtisch und hoffen, dass uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt? Gehen wir raus in die Freiheit und genießen einen freien Tag, an dem man nicht einkaufen gehen kann. Hmm, man weiß es nicht.

Vielleicht schlafen wir auch unseren Kater vom „Tanz in den Mai“ aus – sei’s Muskelkater in den Beinen (von anderen Gliedmaßen wollen wir mal gar nicht sprechen) oder weil wir wieder mal das ein oder andere Gläschen zu viel gesüffelt haben. Schöne Sache: Alle Discos rufen zum „Tanz in den Mai“, man wird förmlich bombardiert mit Partyeinladungen und Angeboten. Wer da einen guten gemütlichen Abend verbringt, Pech gehabt! Denn auch dort ist man nicht so sicher wie man vielleicht denkt. Am nächsten Morgen sind die Mülltonnen weg, der Vorgarten ist mit Klopapier bedeckt im halb verbeulten Briefkasten liegt ein verknallter China-Böller und das Gartentürchen liegt beim Nachbarn auf dem Auto. Aber das ist sowieso unter der Ketchup-Dusche nicht mehr zu erkennen.

So kann es gehen, also lieber dem Unheil fernbleiben, in der Disco abfeiern und das Beste hoffen, dann kommst vielleicht nicht ganz so schlimm. Und wenn doch, dann hat man wenigstens die Nacht durchgefeiert, vielleicht die ein oder andere Bekanntschaft gemacht (und mit nach Hause genommen – oder am besten, die einen mit nach Hause nahm), den Abend also fernab von allem Übel genutzt.

Das klingt vollkommen überzogen? Ist es auch, aber an Halloween im Frühling (früher auch althergebracht „Walpurgisnacht“ genannt) soll das doch mal erlaubt sein.

Dann kommt mal gut in den Mai, feiert viel, k**** wenig und auf bald!

pedaa