Kategorie: Filmkritiken

  • Liebe ist nichts für Feiglinge: Schlussmacher

    Liebe Leute,

    es ist mal wieder an der Zeit für eine Filmkritik, diesmal habe ich mir den neuen Film mit Matthias Schweighöfer angesehen:

    Matthias Schweighöfer spielt in Schlussmacher den jungen Geschäftsmann Paul, der einen etwas eigenartigen Job hat: Er beendet Beziehung, beruflich; er bekommt also von einem Lebenspartner den Auftrag dem anderen zu sagen, dass Schluss ist. In seiner Firma läuft es gerade richtig gut, Trennungen haben Hochkonjunktur und Paul steht kurz zur Beförderung zum Partner, als im Thorsten (genannt Toto) über den Weg läuft. Thorsten war lange Zeit mit seiner Freundin Kati zusammen bis die sich schließlich verzweifelt und unschlüssig an die Schlussmacher wandte, die ihr in Gestalt von Paul nur gut zuredeten, dass es gut und richtig sei, die Beziehung zu Toto zu beenden. Es war ein ganz normaler Auftrag für Paul, er besucht Toto in seiner Wohnung und verkündet ihm die Entscheidung seiner Lebensabschnittsgefährtin. Doch dieser kommt überhaupt nicht damit klar, und dreht komplett durch. Als Toto kurz davor war sich umzubringen greift Paul beherzt ein und versucht ihn zu beruhigen. Doch er war erfolglos, seine Freundin sei für ihn sein ein und alles gewesen und so klammert er sich an jeden Strohhalm, und somit auch an Paul, der sein fortan Freund sein sollte. Durch eine dumme Situation verliert Paul in Totos Gegenwart seinen Führerschein und sieht seine Karriere gefährdet und da er Toto eh nicht mehr loswerden kann, stellt er ihn kurzerhand als Fahrer ein. Doch dies bleibt nicht ohne Folgen. Der hilflose und naive Toto, der jetzt nicht mehr als Selbstmord denkt, gefährdet mehr und mehr Aufträge von Paul, sodass seine Karriere mehr und mehr auf der Kippe steht.

    Ob die beiden wirklich noch Freunde werden und wie es mit Pauls Karriere weiter geht, seht selbst…

    Der Neue von Matthias Schweighöfer hat durchaus witzige Aspekte. Die schauspielerische Leistung, insbesondere seines kindlich inszenierten, naiven, selbstmordgefährdeten und zerbrechlichen Kompanen Toto, der ihn die ganze Zeit im Film begleitet, macht die ganze Geschichte aus. Seine Eigenarten sind teils so übertrieben, dass man sich nur noch kaputt lachen kann. So bringt er Paul in zahlreiche witzige und peinliche Situationen, durch die es keinesfalls langweilig wird. Der Beruf des Schlussmachers zieht sich als weißer Faden durch den gesamten Streifen, doch erst am Ende lässt man den Zuschauer erkennen, was die Moral von der Geschichte ist:

    Liebe ist nichts für Feiglinge. Wer an die Liebe glaubt, kann sich nicht als Schlussmacher beweisen.

    Matthias Schweighöfer spielt sich selbst als gefühlskalten Single-Mann, der sich nicht recht auf eine Beziehung einlassen will und nur seine Karriere im Kopf hat, redet gekonnt charmant den Leuten Beziehungen aus und hat eigentlich nur seine Karriere im Kopf. Erst in der letzten halben Stunde erfährt man als Zuschauer, warum er so kühl ist, in dem was er tut. Wie hätte es anders sein können: Er ist früher mal ziemlich enttäuscht worden, von einer Frau.

    Insgesamt ist das Ende ziemlich absehbar. Die Geheimniskrämerei der beiden gegenüber einander endet in einem Gerangel und einem Autounfall, wodurch man einfach nur noch Mitleid für den armen Toto übrig hat (sofern man das nicht schon vorher hatte); Matthias Schweighöfer wird daraufhin klar, dass er was in seinem Leben ändern muss und am Ende sind alle glücklich und zufrieden.

    So muss Popcornkino sein, wie gesagt Popcornkino! Man darf keine tiefgreifende ausgefuchste Story erwarten, sondern eine Komödie, die ein wenig die Neurosen eines naiven Single-Manns porträtiert und überzieht. Großartige Überraschungen passieren hier nicht Verlauf der Geschichte, allenfalls ist man ab und an zum Schmunzeln und auch lachen angeregt.

    Eine durchweg humorvolle, gemütliche Popcorn-Komödie für den Fernsehabend zu Hause.

    Story Humor Gefühl Charaktere Gesamtwertung
    + ++ + ++ 2,0

     

  • Ted

    Story:
    Ted erzählt die Geschichte eines wahr gewordenen Kindheitstraums eines ganz normalen 10 jährigen, der zusammen mit seinem zum Leben erweckten Teddy erwachsen geworden ist.
    Der inzwischen 35-jährige John Benett (Mark Wahlberg) lebt zusammen mit seinem Teddy Ted und seiner Freundin, Lori, mit der schon 4 Jahre eine Beziehung führt und die sichtbar genervt ist von ihrem immer noch nicht ganz erwachsenen Freund. Doch John hat das Talent, sie immer wieder positiv zu überraschen, was sie hierüber hinwegtröstet, obwohl ihr das Zusammenleben von John und Ted, die teils kiffend auf dem Sofa
    sitzen und sich Filme reinziehen und sich dabei über Frauengeschichten unterhalten, ganz schön auf den Keks geht. Indessen bekommt sie auch noch Annoncen von ihrem Chef, diesen lässt sie aber eiskalt abblitzen.
    Nach einer verruchten Party mit 4 Nutten von Ted, während John und seine Freundin in einem Nobelrestaurant essen waren, verlangt Lori schließlich, dass Ted auszieht. Doch es wird nicht besser: John schwänzt die Arbeit, um bei seinem Kumpel zu sein. Als er schließlich von einer Gala von Loris Chef türmt, um auf die Party seines Freundes Ted bei sich zu Hause zu gehen, platzt Lori schließlich der Kragen, sie trennt sich von ihm…

    Rezension:
    Was den Film so lustig macht ist ganz klar: Die versauten Kommentare und genauso das Verhalten von ted lassen den Zuschauer staunen und sich gleichzeitig wundern, dass in so einem unschuldigen Teddybär, den jeder mal früher hatte, später mal für ein versautes Biest stecken kann. Von genau diesem Effekt ernährt sich der Film. Die Story, die ‘außen rum zusammen gezimmert’ ist, ist eine ganz klassische Hollywood-Beziehungskomödie mit eingebautem Drama und ziemlich absehbaren Handlungen. Einzig, wie treu sich seine Freundin verhält und dass der Chef nicht den Hauch einer Chance bei ihr hat, überrascht einen ein wenig, zumindest, dass seine Annäherungsversuche ein wenig außer Acht gelassen werden.

    Der Film konzentriert sich auf das kindische vulgäre und sexuell anstößige Verhalten von Ted und seinem Freund John und dessen Sprüche. Das dadurch verursachte Beziehungsdrama zwischen Lori und John und dessen komplett unerwachsenes Verhalten nerven jedoch irgendwann, der Film verzichtet auf lustige Situationen aus seiner Kindheit und ist komplett auf das teils pubertäre Erwachsenenalter ausgelegt, was sich auch in der FSKFreigabe ab 16 widerspiegelt.

    Alles in allem ein ganz netter Streifen, den man jedoch nicht unbedingt im Regal stehen haben muss, da er vom Niveau her sich schon neben dem von Hangover 2 einreiht, vielleicht auch einen Tick obendrüber. Es macht Spaß ihn ein erstes Mal anzusehen und man ist gespannt, was dem Teddy so alles passiert und wie er sein Leben lebt. Für ein zweites Mal ist die ‘Gag-Dichte’ meiner Meinung nach zu gering. Die Story plötschert viel zu sehr vor sich hin, während man auf gewisse Humorszenen (‘Peaks’) setzt, die alles in den Schatten stellen sollen – wenn man bei ein paar von ihnen aber nicht lachen kann, dann ist der Film insgesamt zu wenig lustig.

    Geile Idee, aber hätte man doch mehr daraus machen können.
    Note 2,3 (noch gut)

  • Tribute: Die Hungerspiele von Panem

    Wir befinden uns in ferner Zukunft, die USA ist zerstört, das gesamte Land in 12 Destrikte eingeteilt, die von einer unerbittlichen Regierung beherrscht werden. Im Capitol, der Hauptstadt, ruft das Regime jedes Jahr zu den sogenannten Hungerspielen zwischen 24 Jugendlichen, im Alter von 12 bis 18 Jahren auf. In jedem Distrikt werden per Los ein Junge und ein Mädchen gezogen, die für ihren Distrikt siegen sollen sollen.

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  • Einer wie Bruno

    Der Film beginnt u. a. mit dem Einblenden des Hinweises zur Förderung durch das Land Baden-Württemberg. Zwangsläufig beginnt das Sneak-Publikum etwas zu murren, wohl auch wegen der seriösen Aufmachung der einleitenden Passagen. „Das kann ja nur langweilig werden.“, wird der eine oder andere sicherlich gedacht haben. Und so viel sei vorweg genommen: Den durchschnittlichen Geschmack mag er nicht unbedingt treffen.

    Radost lebt bei ihrem Vater Bruno Markowitsch, einem geistig Behinderten, der diesbezüglich auf dem Stand eines Zehnjährigen ist. Einfühlsam erzählt der Film die Geschichte eines Mädchens, das sich zunächst aufopferungsvoll um den Vater kümmert, mit den aufkeimenden eigenen Interessen im Zuge der Pubertät aber anhaltend Konflikten ausgesetzt ist. Die Thematik scheint mäßig interessant; statt Unterhaltung bietet der Film eher Stoff zum Nachdenken.

    Was ihn jedoch sehenswert macht, sind die eindrucksvollen, starken Bilder von Bruno, der als Behinderter mit ganzer Kraft versucht, ein „normales“ Leben zu führen und immer wieder mit für ihn unbegreiflichen Widerständen konfrontiert wird. Der Kampf um und mit der eigenen Tochter sowie die Auseinandersetzung mit den Arbeitskollegen werden für den Zuschauer dergestalt zugespitzt, dass die Situationen die Grenze des Unerträglichen erreichen. Obschon oftmals geäußert wird, Behinderte wollten wie „normale“ Menschen behandelt werden, kann die Hilflosigkeit Brunos im Zuschauer schlichtweg nur Mitleid hervorrufen. Zwangsläufig versetzt man sich in dessen Lage und kann nachempfinden, wie er sich fühlen muss. Und genau so schafft es der Film, der Behinderung das „Besondere“ zu nehmen, denn er erzeugt drastisch und unverblümt Emotionen, die jeden erreichen können. Dabei wird Schwarz-Weiß-Malerei vermieden und sehr wohl auch auf die Schwächen der Nichtbehinderten eingegangen.

    Untermauert wird dies durch die hervorragende Darstellung Christian Ulmens. Einige Zuschauer dachten gar, er wäre im wahren Leben tatsächlich behindert.

     

    Fazit:

    Nicht jedermanns Sache; wer einen ruhigen, nachdenklichen Film mit einer durchaus menschlichen Botschaft sehen möchte, ist hiermit gut bedient.

     

    Filmstart ist am 12. April 2012.

    Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
    ++ ++ +++ ++ 2,3
  • Melancholia

    Der Film beginnt apokalyptisch. Unter den Klängen der Prelude aus Wagners „Tristian und Isolde“, die sich gekonnt wie ein roter Faden durch den gesamten Film ziehen, sieht man, wie sich der Planet Melancholia im Weltall langsam auf die Erde zubewegt und letztlich mit ihr kollidiert. Parallel dazu werden abschnittartig die Hauptdarsteller in diesem surrealen Endzeitszenario gezeigt. Fast scheint es, das Ende sei damit vorweggenommen. Obschon bereits diese ersten Bilder eine gewisse Faszination auslösen, werden die Erwartungen hierdurch etwas gedämpft; die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf das Geschehen vor der Zerstörung der Erde. Im Film wird dies durch einen Sprung der Handlung um einige Zeit in die Vergangenheit erreicht.

     

    Wie für die Filme Lars von Triers üblich, so ist auch dieser in Kapitel eingeteilt. Das erste Kapitel beleuchtet die Entwicklung von Justine, die im großzügigen Anwesen ihres Schwagers ihren Mann Michael heiratet. Justine ist depressiv, sie kann selbst am Tage ihrer Hochzeit kein richtiges Glück empfinden. Ihre Unausgewogenheit und Verzweifelung enden für sie in der persönlichen Katastrophe.

    Das zweite Kapitel nimmt ihre Schwester Claire ins Visier, die zunächst als die gefestigtere der beiden erscheint. Doch je näher sich Melancholia der Erde nähert, desto ängstlicher wird Claire. Sie hat Panik vor dem bevorstehenden Ende der Welt. Ihre Schwester Justine hingegen erholt sich unter dem Eindruck der Ereignisse wieder und fast scheint es, sie erlebe wegen des nahenden Untergangs eine neue Blüte.

    Am Ende steht schließlich die totale Zerstörung der Erde.

     

    Man hat fast den Eindruck, als wolle von Trier – selbst depressiv – allen Verzweifelten mit diesem Film Trost spenden. „Ihr, die ihr nichts mehr zu verlieren habt, werdet am Ende erlöst werden!“, könnte seine Botschaft lauten. Für jene, die im Grunde fest im Leben stehen, hat er hingegen eher Spott übrig. Nicht Claire ist es, die am Ende standhaft und aufrecht dem Tode ins Auge blickt. Justine, überzeugt vom Schlechten im Menschen, begreift Melancholia als Chance für die Welt, alles Negative zu überwinden.

    Von Trier gelingt eine überwältigende Darstellung des Weltuntergangs. Vermag man es, sich auch nur für die Länge des Films in die verzweifelte Grundstimmung hineinzuversetzen, wird man von den Ereignissen schlichtweg gefesselt. Gerade das menschliche Verhalten ist in diesem Film das Interessante. Und das propagierte negative Bild scheint immer wieder durch (so z. B. als sich Justines Schwager wegen der herannahenden Katastrophe das Leben nimmt). Am Ende kann jeder selbst entscheiden, ob er an den Sinn und das „Gute“ des Lebens glauben mag oder nicht. Doch die Frage wird vom Film gekonnt aufgeworfen.

     

    Der Film ist nichts für Liebhaber von Komödien oder „leichter Kost“. Ich empfehle den Kinobesuch in möglichst geringer Zahl und der nötigen inneren Ruhe.

    Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
    +++ ++ +++ +++ 1,7
  • Rasante Fahrt: Drive

    Der Fahrer (Ryan Gosling), dessen Name nicht erwähnt wird, fährt alleine durch die Nacht. Man erkennt direkt, dass er sehr gut mit einem Auto umgehen kann. Er verdient sein Geld in einer Werkstatt, und als Stuntfahrer bei verschiedenen Filmen. Manchmal auch als Fahrer eines Fluchtwagens für verschiedene Auftraggeber. dabei befolgt er strenge Regeln, wie z.B. dass seine Auftragsgeber nur 5min haben um ihren „Job“ zu erledigen. dabei bleibt er immer anonym.

    Dies geht alles ziemlich gut, bis er seiner hübschen Nachbarin Irene (Carey Mulligan) näherkommt. Ihr Ehemann ist gerade im Gefängnis, wird aber dann entlassen. Er hat aber noch Schulden bei der Mafia, in die auch der Chef des Fahres in der Werkstatt verwickelt ist. Der Fahrer versucht ihm wegen Irene zu helfen und gelangt so auch in die Spirale der Verwicklungen…

    Die pinke verschnörkelte Schrift im Intro lässt auf einen ganz andere art von Film schließen, doch der Zuschauer wird immer wieder überrascht. Am Anfang ähnelt der Film noch stark an The Transporter, doch schnell merkt man, dass hier nicht nur Action im Vordergrund steht. Die Handlung ist Anfangs nicht ganz klar, klärt sich dann aber schnell auf und bleibt linear. Die Charaktere sind sehr realistisch, werden sehr gut Dargestellt und mit gelungenen Dialogen verknüpft.

    Besonders hervorzuheben ist auch die Kameraführung, die mit passender Musik für eine ganz spezielle Atmosphäre sorgt. Die teilweise recht blutigen Szenen fügen sich nicht nahtlos aneinander was zu einem leicht Episodenartigen Stil führt.
    Fazit: Ein sehr gelungener Film, der fast den Hang zum Kultstatus hat.

    Gesamtwertung
    Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
    +++ ++ +++ +++ ++ 1,4
  • Vergeltung: Colombiana

    Colombiana erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, Cataleya Restrepo (Zoe Saldana), das mit 9 Jahren in Kolumbien seine Eltern verliert. Ihr Vater war in schwarze Geschäfte verwickelt, was schließlich seiner Tochter und seiner Frau zum Verhängnis wurde. Kurz vor seinem Tod bekommt Cataleya eine Micro-SD-Karte zugesteckt. Es sei ihr Reisepass, so sagt er zu ihr. Und so geschah es: Die junge unschuldige Cataleya entpuppt sich als sehr sportliche kaltblütige junge Frau, die den Gangstern, die ihre Eltern auf dem Gewissen haben, entkommt und es zu den Behörden mit der Speicherkarte schafft. Diese helfen ihr, nach Chicago zu kommen, um bei ihrem Onkel zu wohnen. Sie schwört Rache und bittet ihren Onkel sie als Killerin auszubilden.

    15 Jahre später erledigt sie Jobs für ihn, doch nicht nur das. Sie treibt als Skizzenmörderin ihr Unwesen. Mit einer Skizze auf dem Bauch lässt sie ihre Opfer liegen (es sind derweil 23); mit diesen Skizzen versucht sie den bösen Anführer der Mörder ihrer Eltern aus seinem Versteck zu locken, um ihn schließlich zur Strecke zu bringen. Dieser wirkt verärgert, dass seine Leute nach und nach ihr zum Opfer fallen, aber ist vorsichtig und setzt seinen Gehilfen Marco auf Calaleya an. Inzwischen ist das FBI Cataleya auf die Spur gekommen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, gegen Marco und gegen das FBI. Wird es Cataleya schaffen, ihre Rachegelüste zu stillen?…

    Der Film wirkt gut verpackt: Der Action-Streifen umgibt sich mit genug Handlung, es wird nicht langweilig. Einzig an der Story stört, dass vieles doch sehr absehbar ist. Es fehlt ein wenig die Genialität an manchen Stellen. An anderen bewundert man Cataleya, wie sie unbemerkt an ihre Opfer herankommt und diese mit überragender Präzision zur Strecke bringt. Das Ende, ein großes Massaker, ist etwas übertrieben brutal, lang und hektisch geschnitten. Man hätte das Ende noch besser in die Story einfügen können. Dass Cataleya mithilfe des FBI, weil sie sich einfach nicht mehr zu helfen weiß, ihren großen Widersacher findet ist nicht gerade die tolle Abrundung der doch guten Story. Die Schauspieler finden sich gut in die einzelnen Charakteren ein, der Film wirkt bis auf wenige Kampfszenen recht realistisch.
    Die Spannung geht während des gesamten Films nicht verloren, auf überdrüssige Liebesszenen wird im großen und ganzen verzichtet. Stattdessen versucht man eine klare Linie zu verfolgen.

    Insgesamt ein gelungener Action-Streifen, an dessen Story man an manchen Stellen noch feilen könnte.

    Story Action Humor Spannung Anspruch Note
    ++ +++ + ++ ++ 2,3
  • Prequal: Planet der Affen

    Es ist ein großer Traum der Menschheit, Krankheiten im Alter zu besiegen und damit ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Auch Alzheimer gehört zu den Krankheiten, gegen die man zu gerne ein Mittel finden würde. Von der Demenz seines Vaters motiviert, beginnt Will Rodman (James Franco) bei „Gen-Sys“ in einem Prozess über 5 lange Jahre ein Gegenmittel zu finden, um die Hirntätigkeit bei Erkrankten wieder aufleben zu lassen. Als er das Medikament Schimpansen verabreicht, bringen ihn die Ergebnisse ins staunen – ihm scheint es gelungen zu sein. Er stellt sein Projekt den Investoren von GenSys vor, leider kommt es genau in dem Moment zu einem Zwischenfall mit dem Affen, er läuft Amok, wodurch die weitere Entwicklung seines Medikaments wohl in weite Ferne gerückt worden ist.

    Sein Helfer Franklin bekommt den Befehl alle Schimpansen einzuschläfern, die Entwicklungsabteilung wird geschlossen. Doch Will entdeckt, dass der durchgedrehte Schimpanse aus ganz anderen Gründen Amok gelaufen ist, er wollte nur sein Neugeborenes, von dem niemand etwas wusste, beschützen. Obwohl ihm der Gedanke nicht gefällt nimmt er das Neugeborene bei sich zu Hause auf bevor es eingeschläfert wird.

    Es vergehen einige Jahre, in denen er das Affenbaby zu Hause aufzieht und von zu Hause weiter an dem Medikament arbeitet. Er bemerkt, dass das Affenbaby übermäßig intelligent ist, es scheint das Gen von der Mutter geerbt zu haben. Durch einen dummen Zwischenfall auf der Straße wird er gezwungen, Ceasar (seinen Affen) in eine Affenanstalt zu bringen, wo dieser sich jedoch gar nicht wohl fühlt. Misshandelt von den Wärtern beginnt Ceasar einen Plan zu entwickeln, um es den Menschen heimzuzahlen…

    Ein gelungenes Spektakel der Superlative mit wenigen Logiklücken: Es zieht sich ein klar erkennbarer roter Faden durch die Geschichte, die Plots, die während dem Film aufgemacht werden, werden am Ende alle wieder sinnvoll zusammengeführt. Insgesamt wirkt der Film eher traurig als witzig, man kann sich als Zuschauer stellenweise nicht entscheiden, wer ärmer dran ist. Die Story verzichtet auf die Ausleuchtung überflüssiger Szenen, die Liebesgeschichte wird nur kurz thematisiert, auch die Hirnforschung, von der nur Leute vom Fach etwas verstehen, wird klein gehalten. Als Zuschauer fühlt man sich regelrecht mitgerissen, im weiten Sinne realistische Szenen ziehen den Zuschauer in den Bann des Blockbusters. Natürlich fehlen auch die nötigen Action-Szenen (vor allem am Ende) nicht, so kommen auch solche Fans auf ihren Geschmack.

    Die Auswahl der Musik und der Soundtracks ist ebenso gelungen wie die Dramaturgie.  Bei der Animation der Affengestalt wurde bewusst auf Umgebungsdetails eingegangen, wodurch der Realitätsbezug gut hergestellt wird. 

    Insgesamt ein sehr ansehnlicher Film und ein TopTipp, auch für die, denen das Genre zunächst gar nicht zusagt (kein durchgedrehter Planet-der-Affen-Film, sondern ein dramatischer Film über einen Affen mit Herz…)

    Story Action Dramaturgie Anspruch Spannung Gesamtnote
    +++ ++ +++ +++ +++ 1,3
  • Die schönste Stadt der Welt: Midnight in Paris

    Gil Pender (Owen Wilson) ist ein ziemlich erfolgreicher Hollywood Drehbuchautor. Allerdings füllt ihn das nicht ganz aus und so schreibt er an einem richtigen Roman. Darin geht es um eine Person die in einem Nostalgie-Laden arbeitet. Gil ist nämlich faszienierd von den 20ern. Am liebsten würde er in Paris in den 20ern leben, wie die meisten seiner großen Idole. Seine Verlobte Inez (Rachel McAdmas) und ihre Eltern ziehen dagegen ein Sommerhaus in Malibu vor.

    Das junge Pärchen macht gerade einen Urlaub in Paris bei ihren Eltern, die geschäftlich dort sind. Zufällig treffen sie dort Paul (Michal Sheen), einen alten Freund von Inez, mit seiner Frau. Sie begleiten das Paar auf eine Weinprobe. Anschließend lädt Paul Gil und Inez noch zum Tanzen ein. Inez ist sehr erfreut doch Gil lehnt ab. Er läuft alleine zum Hotel zurück. Unterwegs macht er halt an einer steinernen Treppe, als er die Glocken hört die zur Mitternacht schlagen und ein alter Oldtimer vorfährt. Von den Champagner trinkenden Insassen wird er zu einer Party eingeladen, was er annimmt.
    Dort angekommen staunt er nicht schlecht als er Zelda und Scott Fitzgerald begegnet, welche ihm Ernest Hemingway vorstellen…

    Woody Allens neuester Film wird seinem Autor und Regisseur gerecht. Der typische Woody Allen Humor kommt immer wieder durch. Die Story besteht aus einem klaren roten Faden und ist packend genug um keine Langeweile entstehen zu lassen. Die schauspielerische Leistung ist sehr gut, Owen Wilsen passt perfekt in seine Rolle uns selbst Frankreichs First Lady Carla Bruni spielt ihre kleinere Rolle überzeugend.

    Fazit:Der Film hält was er verspricht, haut aber niemanden vom Hocker.

    Gesamtwertung
    Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
    ++ + ++ ++ + 2,4
  • Wirklich „Arschkalt“

    Es ist die Geschichte von Rainer Berg (Herbert Knaup), eines pedantischen Misanthrops, der für Mr. Frost Tielkühlkost ausfahren muss. Mit nicht der schlechtesten Verkaufsquote bei seinem Arbeitgeber versucht er den Luxus-Heimplatz seines Vaters zu stämmen. Dieser denkt immer noch von seinem Sohn, er hätte die eigene Firma fest im Griff, dabei hat Rainer Berg (im Film nur Berch genannt) diese schon vor Jahren in die Insolvenz geführt. Als dann sein Vater auf die tolle Idee kommt, seinen (vermeidlich letzten) Geburtstag in der eigenen Firma seines Sohnes zu feiern, fangen für Berch die Probleme erst an.

    Zu allem Überfluss bekommt er auf der Arbeit noch den Tollpatsch Tobias Moerer (Johannes Allmayer) zur Einarbeitung zugeteilt, der schon zig Kartons von Fischstäbchen auf dem Gewissen hat. Seinetwegen musste das teure Pangasius-Filet ins Zwischenlager gerettet werden, weil er mit dem Gabelstabler die Kühlung des Hauptlagers zum Ausfallen gebracht hat. Im Nachhinein erscheint diese Situation als äußerst heikel für ein solches Unternehmen und für deren Abteilungsleiterin, denn fällt die Temperatur mal unter -18°C, dann kann man dieses nicht mehr verkaufen…

    Moerer entpuppt sich nicht nur als Labertasche, sondern für ihn auch als besonders nervend. Diesen Einzuarbeiten, darauf hat Berch einfach keine Lust, hingegen speist er ihn mit Sprüchen ab wie „Learning-by-Watching“. Erst als er von der Firmenchefin Druck bekommt, beginnt er notgedrungen mit der Einarbeitung des Kollegen, der sich wie ein kleines Kind verhält. Da prallen Welten zusammen…

    Es geht um Tiefkühlkost: Im gesamten Film erfährt man, was passiert, wenn man was zu schnell eingefriert oder zu schnell auftaut, was man alles auftauen kann usw. So skuril dieser Film doch sein mag, er macht wirklich Spaß. Die misanthropische Ader wird von Herbert Knaup einfach klasse verkörpert, die Sprüche und sein Umgang mit Menschen erheitern das Publikum sehr; daneben Allmayer, das Kleinkind, der seine Rolle auch ganz gut macht.
    An manchen Stellen hätte man noch ein wenig mehr Gags reinstecken können, aber der Film gibt insgesamt ein witziges Bild ab, obwohl die Handlung und die Story doch eher flach und geradlinig wirken.

    Story Humor Charaktere Anspruch Note
    ++ ++ ++ ++ 2,0