Schlagwort: GEZ

  • Kolumne: Querbeet KW49

    Liebe Leute,

    frohen 2. Advent. Heute haben wir ein ganz besonderes Geschenk für Sie: 50ct im Monat bis zur nächsten Erhöhung der Rundfunkgebühr, ist das nicht was?

    Aufgrund des zu erwartenden Umsatz-Plus beim Rundfunkbeitrag aufgrund der Neuregelung seit 1.1.2013, werden jetzt Schreie nach Senkung laut. Doch der Betrag, um den der Beitrag gesenkt werden soll, ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Was soll der Normalverbraucher mit 50ct im Monat anfangen? Soll das etwa ein Zeichen sein?

    Ach Gott, bitte, ändert das Gebührenmodell, entlastet Unternehmen, schafft neue Sender, schafft neues Programm oder spendet den Betrag! Die neue Gebührenordnung schreit geradezu nach Verbesserungen. Vor allem Unternehmen sind nun von erheblichen Mehrbelastungen betroffen und klagen derzeit gegen das neue Gebührenmodell. Bis das alles entschieden ist, kann das Jahre dauern. Viel wichtiger als eine Senkung des Beitrags wäre doch die dauerhafte Erhaltung des aktuellen Beitragssatzes. Was sollen diese 50ct?

    Was war diese Woche noch?

    Ahja, plötzlich macht eine neue Zustellidee von Amazon die Runde: Per Prime-Air-Zustellung sollen kleine Pakete innerhalb von 30 Minuten per Drohne nach Hause kommen,…in Deutschland. Ah nein! Das Angebot war für die USA gedacht, aber setzte dafür ganz Deutschland in Aufruhr. Sogar DHL machte daraufhin öffentlich, dass man die Drohnenzustellung im Raum von Bonn testen werde. Obwohl der Luftraum für diese Zustellung noch nicht freigegeben ist (noch nicht mal in den USA) und obwohl die Drohnen eine Reichweite von weniger als 40km haben, ist die Drohnenzustellung in aller Munde. Und keiner macht sich über die horrenden Kosten für die „schnelle“ Zustellung Gedanken. Zukunftsmusik.

    Da nutze ich doch lieber die 0€-Sofort-Kaufen Option im Dezember als Verkäufer bei ebay und verschicke meine Pakete mit dem DHL-Mann, der mich am Donnerstag in ein nettes Gespräch über sein Kofferradio verwickelte.

    Frohen 2. Advent.

    pedaa

  • Kolumne: Querbeet KW45

    Liebe Leute,

    gestern war es wieder soweit, es kam wieder „Wetten Dass“. Doch kaum sieht man die Wiederholung am Sonntagmorgen – am Samstagabend hat man doch besseres zu tun – kann man parallel im Facebook-Channel von DWDL vom neuen Tiefststand der Quote um die Sendung lesen. Trotz hohem Marktanteil befindet sich die Sendung im Sinkflug. Kein Wunder: Lanz versucht es immer wieder mit schlechten Witzen die Sendung aus (in?) dem Dreck zu ziehen und wenigstens ein paar Lacher unterzubringen. Dass er am Ende das Publikum aus Halle mit dem aus Leipzig verwechselt, sollte das Publikum ihm allerdings dann doch übel nehmen.

    Monatelang versucht man schon die Sendung aufzupeppeln, ohne Erfolg. Die Wetten machen vielleicht 20% der Sendung aus, die Prominenz, der er eingeladen hat, ist längst bestenfalls noch Klasse B, wenn nicht C. Insgesamt hat die Sendung über die Jahre an Charme verloren und – nicht zuletzt aufgrund eines tragischen Unfalls – an Action, die Sendung ist gealtert und… nicht mehr zeitgemäß? Andere Sender wie RTL, Sat1 und Co machen vor, wie richtiges Fernsehen geht. Integration von Web 2.0 (gibts das überhaupt noch?), gute Musik & Show-Acts, förmlich überladen mit Emotionen, das sind alles Dinge, die Zuschauer sehen möchten.

    Auch ZDF-Zuschauer? Man weiß es ja nicht. Sitzen Oma und Opa etwa immer noch vor der samstäglichen (-monatlichen) Wetten-Dass-Flimmerkiste und schauen die Sendung, weil sie eben schon immer die Sendung gucken? Oder will das ZDF von dem „Alten-Leute“-Image weg und junge Leute ansprechen? Geld für einen Zielpublikumswechsel haben sie jedenfalls. Seit der Gebührenumstellung am 1.1.2013 auf knapp 18€ pro Haushalt berichtet heute überraschend das Wochenblatt:

    GEZ-Geldmaschine: ARD und ZDF nehmen 500 Millionen Euro mehr ein

    „Huch, was ist da denn passiert“, mag man da doch höhnisch fragen, manch anderer würde der Schlagzeile doch mit nur einem einzigen Wörtchen, „Überraschung!!“, begegnen. Eigentlich schade, dass die GEZ – pardon – der AZDBS keine Versicherung ist, sonst könnte man jetzt Überschussbeteiligung erwarten. Aber so versackt das Geld in Lanz‘ und Kai Pflaumes Show-Kasse. Pech gehabt! Wetten, dass wir dafür wenigstens besseres Fernsehen kriegen? Zum Beispiel vielleicht ein neues Tagesschau-Studio, ah das gibt es ja schon!

    Aber gehen wir doch mal weg vom Fernsehen und schauen, was die Woche sonst noch so los war: Die Koalitionsverhandlungen drehen sich im Kreis, man kommt kleine Schritte weiter, aber laut Horst Seehofer beschließt man ja selbst was, wenn man nix beschließt, gell?

    Dass wir dank Snowden einen neuen Außenminister haben, war vielleicht auch für Herrn Stroebele eine Überraschung, aber er macht den Job doch gerne. Solange es noch keinen Geheimdienstaffäre-Minister gibt, bleibt Stroebele eben auf dem Posten, den er von den ausländischen Medien zugewiesen bekommt: Foreign Minister, auch schön. Und solange Angela Merkel wichtige Dinge nur per SMS ausmacht, kann die NSA ihr Handy ja belauschen wie sie will, zu hören gibt es da ja nichts.

    Over and out.

    pedaa für pe-home.de

  • Haushaltsabgabe kommt 2013

    Als letztes Bundesland hat Schleswig-Holstein nun dem umstrittenem Gesetz zur Reform der GEZ zugestimmt. Der Weg ist damit frei für die Haushaltsabgabe für Deutschland. Sie sieht vor, dass ab 1.1.2013 für alle Haushalte und zwar unabhängig davon, ob sich ein Fernseher, Radio oder ein anderes Rundfunkgerät darin befindet, die volle GEZ-Gebühr von 17,98€ erhoben werden darf. Eine aufwändige Anmeldung eines Gerätes im Haushalt bei Auszug aus dem Elternhaus entfällt hierdurch komplett. Sobald ein Haushalt existiert, wird die neue Gebühr erhoben.

    Die Haushaltsgebühr wird pro Haushalt erhoben, wovon wahrscheinlich Wohngemeinschaften profitieren, diejenigen, die bisher den „ermäßigten Satz“ (z. B. für ein Radio und keinen Fernseher) gezahlt haben werden auf die volle Gebühr heraufgestuft.

    Seit Jahren gibt es Diskussionen, wie sinnvoll das Gebührenmodell in Deutschland ist und wie zukunftsträchtig. Der Bedarf der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten wächst, aber man will die Gebühr nicht erhöhen, um die Diskussion nicht wieder zu entfachen – einige Menschen reagieren höchst sensibel und empfindlich, weil sie die aktuelle Regelung für unrechtmäßig un unfair halten.

    Es gibt ebenso kuriose Fälle, wie beispielsweise die GEZ-Pflicht der Registrierkassen in Maredo-Steak-Restaurants, wie auch wilde Geschichten über die Tricks der GEZ-Preller. Bei den Deutschen herrscht großes Unverständnis und Verwirrung über die bestehende GEZ-Gebührenordnung: Sonderregelungen und Gerüchte um Geräte, die GEZ-pflichtig sind und die es nicht sind, machen das ganze auch nicht viel besser: So sind nichteheliche Partnerschaften nur einmal GEZ-pflichtig beim SWR (Baden-Württemberg) und viele Studenten sind der Meinung, dass sie nicht GEZ-pflichtig sind. Dabei betrifft die Befreiuung nur BAFög-Empfänger.

    Soviel steht fest: Die GEZ in ihrer ursprünglichen Form ist hoffnungslos veraltet. Die technische Entwicklung ist schnell voran geschritten, eine Reform, die neue Mediengeräte mit einbindet und mit der die Rundfunkanstalten v. A. ihr Online-Angebot neu kalkulieren können, ist unverzichtbar. Ob die neue Regelung tatsächlich ein Schritt in die richtige Richtung ist wird sich zeigen.