Schlagwort: Sneak

  • Rasante Fahrt: Drive

    Der Fahrer (Ryan Gosling), dessen Name nicht erwähnt wird, fährt alleine durch die Nacht. Man erkennt direkt, dass er sehr gut mit einem Auto umgehen kann. Er verdient sein Geld in einer Werkstatt, und als Stuntfahrer bei verschiedenen Filmen. Manchmal auch als Fahrer eines Fluchtwagens für verschiedene Auftraggeber. dabei befolgt er strenge Regeln, wie z.B. dass seine Auftragsgeber nur 5min haben um ihren „Job“ zu erledigen. dabei bleibt er immer anonym.

    Dies geht alles ziemlich gut, bis er seiner hübschen Nachbarin Irene (Carey Mulligan) näherkommt. Ihr Ehemann ist gerade im Gefängnis, wird aber dann entlassen. Er hat aber noch Schulden bei der Mafia, in die auch der Chef des Fahres in der Werkstatt verwickelt ist. Der Fahrer versucht ihm wegen Irene zu helfen und gelangt so auch in die Spirale der Verwicklungen…

    Die pinke verschnörkelte Schrift im Intro lässt auf einen ganz andere art von Film schließen, doch der Zuschauer wird immer wieder überrascht. Am Anfang ähnelt der Film noch stark an The Transporter, doch schnell merkt man, dass hier nicht nur Action im Vordergrund steht. Die Handlung ist Anfangs nicht ganz klar, klärt sich dann aber schnell auf und bleibt linear. Die Charaktere sind sehr realistisch, werden sehr gut Dargestellt und mit gelungenen Dialogen verknüpft.

    Besonders hervorzuheben ist auch die Kameraführung, die mit passender Musik für eine ganz spezielle Atmosphäre sorgt. Die teilweise recht blutigen Szenen fügen sich nicht nahtlos aneinander was zu einem leicht Episodenartigen Stil führt.
    Fazit: Ein sehr gelungener Film, der fast den Hang zum Kultstatus hat.

    Gesamtwertung
    Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
    +++ ++ +++ +++ ++ 1,4
  • Vergeltung: Colombiana

    Colombiana erzählt die Geschichte eines kleinen Mädchens, Cataleya Restrepo (Zoe Saldana), das mit 9 Jahren in Kolumbien seine Eltern verliert. Ihr Vater war in schwarze Geschäfte verwickelt, was schließlich seiner Tochter und seiner Frau zum Verhängnis wurde. Kurz vor seinem Tod bekommt Cataleya eine Micro-SD-Karte zugesteckt. Es sei ihr Reisepass, so sagt er zu ihr. Und so geschah es: Die junge unschuldige Cataleya entpuppt sich als sehr sportliche kaltblütige junge Frau, die den Gangstern, die ihre Eltern auf dem Gewissen haben, entkommt und es zu den Behörden mit der Speicherkarte schafft. Diese helfen ihr, nach Chicago zu kommen, um bei ihrem Onkel zu wohnen. Sie schwört Rache und bittet ihren Onkel sie als Killerin auszubilden.

    15 Jahre später erledigt sie Jobs für ihn, doch nicht nur das. Sie treibt als Skizzenmörderin ihr Unwesen. Mit einer Skizze auf dem Bauch lässt sie ihre Opfer liegen (es sind derweil 23); mit diesen Skizzen versucht sie den bösen Anführer der Mörder ihrer Eltern aus seinem Versteck zu locken, um ihn schließlich zur Strecke zu bringen. Dieser wirkt verärgert, dass seine Leute nach und nach ihr zum Opfer fallen, aber ist vorsichtig und setzt seinen Gehilfen Marco auf Calaleya an. Inzwischen ist das FBI Cataleya auf die Spur gekommen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, gegen Marco und gegen das FBI. Wird es Cataleya schaffen, ihre Rachegelüste zu stillen?…

    Der Film wirkt gut verpackt: Der Action-Streifen umgibt sich mit genug Handlung, es wird nicht langweilig. Einzig an der Story stört, dass vieles doch sehr absehbar ist. Es fehlt ein wenig die Genialität an manchen Stellen. An anderen bewundert man Cataleya, wie sie unbemerkt an ihre Opfer herankommt und diese mit überragender Präzision zur Strecke bringt. Das Ende, ein großes Massaker, ist etwas übertrieben brutal, lang und hektisch geschnitten. Man hätte das Ende noch besser in die Story einfügen können. Dass Cataleya mithilfe des FBI, weil sie sich einfach nicht mehr zu helfen weiß, ihren großen Widersacher findet ist nicht gerade die tolle Abrundung der doch guten Story. Die Schauspieler finden sich gut in die einzelnen Charakteren ein, der Film wirkt bis auf wenige Kampfszenen recht realistisch.
    Die Spannung geht während des gesamten Films nicht verloren, auf überdrüssige Liebesszenen wird im großen und ganzen verzichtet. Stattdessen versucht man eine klare Linie zu verfolgen.

    Insgesamt ein gelungener Action-Streifen, an dessen Story man an manchen Stellen noch feilen könnte.

    Story Action Humor Spannung Anspruch Note
    ++ +++ + ++ ++ 2,3
  • Die schönste Stadt der Welt: Midnight in Paris

    Gil Pender (Owen Wilson) ist ein ziemlich erfolgreicher Hollywood Drehbuchautor. Allerdings füllt ihn das nicht ganz aus und so schreibt er an einem richtigen Roman. Darin geht es um eine Person die in einem Nostalgie-Laden arbeitet. Gil ist nämlich faszienierd von den 20ern. Am liebsten würde er in Paris in den 20ern leben, wie die meisten seiner großen Idole. Seine Verlobte Inez (Rachel McAdmas) und ihre Eltern ziehen dagegen ein Sommerhaus in Malibu vor.

    Das junge Pärchen macht gerade einen Urlaub in Paris bei ihren Eltern, die geschäftlich dort sind. Zufällig treffen sie dort Paul (Michal Sheen), einen alten Freund von Inez, mit seiner Frau. Sie begleiten das Paar auf eine Weinprobe. Anschließend lädt Paul Gil und Inez noch zum Tanzen ein. Inez ist sehr erfreut doch Gil lehnt ab. Er läuft alleine zum Hotel zurück. Unterwegs macht er halt an einer steinernen Treppe, als er die Glocken hört die zur Mitternacht schlagen und ein alter Oldtimer vorfährt. Von den Champagner trinkenden Insassen wird er zu einer Party eingeladen, was er annimmt.
    Dort angekommen staunt er nicht schlecht als er Zelda und Scott Fitzgerald begegnet, welche ihm Ernest Hemingway vorstellen…

    Woody Allens neuester Film wird seinem Autor und Regisseur gerecht. Der typische Woody Allen Humor kommt immer wieder durch. Die Story besteht aus einem klaren roten Faden und ist packend genug um keine Langeweile entstehen zu lassen. Die schauspielerische Leistung ist sehr gut, Owen Wilsen passt perfekt in seine Rolle uns selbst Frankreichs First Lady Carla Bruni spielt ihre kleinere Rolle überzeugend.

    Fazit:Der Film hält was er verspricht, haut aber niemanden vom Hocker.

    Gesamtwertung
    Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
    ++ + ++ ++ + 2,4
  • Wirklich „Arschkalt“

    Es ist die Geschichte von Rainer Berg (Herbert Knaup), eines pedantischen Misanthrops, der für Mr. Frost Tielkühlkost ausfahren muss. Mit nicht der schlechtesten Verkaufsquote bei seinem Arbeitgeber versucht er den Luxus-Heimplatz seines Vaters zu stämmen. Dieser denkt immer noch von seinem Sohn, er hätte die eigene Firma fest im Griff, dabei hat Rainer Berg (im Film nur Berch genannt) diese schon vor Jahren in die Insolvenz geführt. Als dann sein Vater auf die tolle Idee kommt, seinen (vermeidlich letzten) Geburtstag in der eigenen Firma seines Sohnes zu feiern, fangen für Berch die Probleme erst an.

    Zu allem Überfluss bekommt er auf der Arbeit noch den Tollpatsch Tobias Moerer (Johannes Allmayer) zur Einarbeitung zugeteilt, der schon zig Kartons von Fischstäbchen auf dem Gewissen hat. Seinetwegen musste das teure Pangasius-Filet ins Zwischenlager gerettet werden, weil er mit dem Gabelstabler die Kühlung des Hauptlagers zum Ausfallen gebracht hat. Im Nachhinein erscheint diese Situation als äußerst heikel für ein solches Unternehmen und für deren Abteilungsleiterin, denn fällt die Temperatur mal unter -18°C, dann kann man dieses nicht mehr verkaufen…

    Moerer entpuppt sich nicht nur als Labertasche, sondern für ihn auch als besonders nervend. Diesen Einzuarbeiten, darauf hat Berch einfach keine Lust, hingegen speist er ihn mit Sprüchen ab wie „Learning-by-Watching“. Erst als er von der Firmenchefin Druck bekommt, beginnt er notgedrungen mit der Einarbeitung des Kollegen, der sich wie ein kleines Kind verhält. Da prallen Welten zusammen…

    Es geht um Tiefkühlkost: Im gesamten Film erfährt man, was passiert, wenn man was zu schnell eingefriert oder zu schnell auftaut, was man alles auftauen kann usw. So skuril dieser Film doch sein mag, er macht wirklich Spaß. Die misanthropische Ader wird von Herbert Knaup einfach klasse verkörpert, die Sprüche und sein Umgang mit Menschen erheitern das Publikum sehr; daneben Allmayer, das Kleinkind, der seine Rolle auch ganz gut macht.
    An manchen Stellen hätte man noch ein wenig mehr Gags reinstecken können, aber der Film gibt insgesamt ein witziges Bild ab, obwohl die Handlung und die Story doch eher flach und geradlinig wirken.

    Story Humor Charaktere Anspruch Note
    ++ ++ ++ ++ 2,0

     

  • Gwyneth Paltrow singt: Country Strong

    Gwynetzh Paltrow verkörpert in Country Strong den Country-Song Star Kelly Canter, die es in ihrem Leben nicht leicht hat. Nachdem sie in einem Liveauftritt mit 2,0 Promille im Blut von der Bühne fällt und dabei ihr Kind verliert, lässt sie sich in eine Alkoholentzugsklinik einweisen. Während ihre Crew schon Comeback-Pläne schmieden lernt sie in der Klink den Pfleger Beau Hutton (Garret Hedlund) kennen, der sich auch als Country-Sänger entpuppt. Sie beschließt kurzerhand bei Ihrer Abreise nach dem Entzug, ihn als Opener auftreten zu lassen. Zwischenzeitlich hat ihr Manager draußen noch jemanden als Opener gefunden, Chiles Stanton (Leighton Meester). Schließlich sollen dann beide die Show eröffnen, was zu großen Spannungen zwischen den beiden führt. Ein Konkurrenzkampf entsteht.

    Doch bald merkt man, um was es wirklich geht. Kelly Canter ist gleichermaßen beliebt und unbeliebt bei Ihren Fans. Als sie Fangeschenk bekommt, das sie sehr trifft und an ihre Vergangenheit erinnert greift sie vor ihrer Show kurzerhand wieder zur Flasche. Fortan geht es bergab mit ihr… Die Show wird ein einziger Reinfall, die Opener leisten dagegen klasse Arbeit, die Tour durch mehrere Städte steht auf der Kippe. Sagt Kelly noch ein Konzert ab kann das große Folgen haben…

    Diese Geschichte mehrerer Country-Sänger macht die Hauptzeit des Films aus. Es geht um die Spannungen zwischen den Personen, die während des Films entstehen und natürlich auf um die Musik als Solche. Kurze Musiksequenzen lassen das Fazit eindeutig zu, dass ihre Opener besser singen als sie, doch dieser Aspekt wird nur wenig beleuchtet. Stattdessen geht es ständig nur um Kelly in ihrem Alkoholsumpf. Manchmal beginnt sie in ihrer Art fast den Zuschauer zu nerven, der Film geht einfach nicht voran und bleibt in der Alkoholsucht stecken.

    Für meinen Geschmack hätte man die Charaktere noch mehr herausarbeiten können und ein Funken mehr Wert auf die Musik legen können. Zwischenmenschlich wird der Konflikt zwischen den beiden Openern (die wirklich gut singen können) zu wenig beleuchtet. Stattdessen setzt man auf absehbare Szenen und Liebesschnulzen.

    Fazit: insgesamt ein musikalisch ganz ordentlicher Film (+0,3), die Live-Auftritte im Film beeindrucken, die Rahmenhandlung lässt zu wünschen übrig (3,0).

    Story Charaktere Musik Spannung Anspruch Note
    + + ++ 0 ~ 2,7
  • The Way back–der lange Weg von Sibirien nach Indien

    Die Geschichte ist ganz simpel: In einem sibirischen Arbeitslager treffen der Pole Junusz, der Russ Valka (Colin Farell), der Amerikaner Smith (Ed Harris) aufeinander und entscheiden zusammen mit anderen Häftlingen sich auf den langen Weg nach Süden zu machen, sie wollen flüchten. Allen ist klar, dass es eine harte Reise wird. Bei dem schlimmsten Schneesturm flohen sie aus dem Arbeitslager, damit keine Fußspuren zurückbleiben. Ab dann wandern sie ewig durch Wälder, scheinbar ohne Orientierung, die Vorräte werden immer kleiner, doch sie wollen weiter – so weit die Füße tragen. Schließlich macht sich nur noch einer am Ende auf den Weg, die anderen längst zu schwach ohne Aussicht auf den ersehnten See im Süden, um herauszufinden, wie nah sie diesem sind. Und es war nicht mehr weit. Die Männer machten sich auf den letzten Weg der ersten Etappe und erreichen den Baikalsee, wo der Zufall es so will, dass sie einen Elch der sich dort aus dem Schlamm nicht mehr befreien kann finden – endlich etwas zu essen. Gleichzeitig treffen sie auf ein kleines Mädchen, das auch auf der Flucht zu seien scheint und nehmen sie kurzerhand in ihre Gruppe auf.

    Bald geht es schon weiter den Baikalsee herunter bis zur Grenze. Wenig später befinden sie sich schon auf dem erschwerlichen Marsch durch die Wüste. Mit nicht genug Wasser kämpfen sie, Kilometer um Kilometer… Werden Sie Indien zu Fuß dennoch erreichen?

    20th Century Fox und National Geographic erzählen einen eindrucksvollen Film über eine Hand voll Flüchtlinge, die das Unmögliche möglich machen – ganz im Stil von “So weit die Füße tragen”. Der Film verzichtet auf großartige Nebenhandlungsstränge, im Vordergrund steht die Reise der Flüchtlinge und was sie erleben, was in ihnen vorgeht. Interessant auch, was das Mädchen (Saorise Ronan, “Wer ist Hanna”) in der Gruppe erreicht, die Männer, die nicht sich eigentlich nicht viel über sich unterhielten mussten auf einmal Rede und Antwort stehen. Plötzlich erfährt jeder was über den anderen.

    Insgesamt ein sehr bewegender Film mit guten dramaturgischen Elementen und guter Besetzung, sowie hervorragenden Landschaftsaufnahmen, der jedoch Geschmacksache ist.

     

    Gesamtwertung
    Story Szenerie Spannung Charaktere Anspruch Note
    ++ +++ + +++ + 2,0
  • Kein Blockbuster, aber…: Der Mandant

    “Der  Mandant” erzählt die Geschichte eines sehr erfolgreichen Anwalts in Amerika und spielt in der Gegenwart. Mickey Haller (Matthew McConaughey) ist sehr gefragt. Er gilt als die Ikone im Anwaltsbereich. Wer die bestmögliche Verteidigung will, muss diese zwar bezahlen, aber bekommt sie dann auch. Haller kennt sich aus wie kein anderer. Er weiß genau, welche Leute er fragen muss, wo er Zeugen am schnellsten herbekommt und welche Schlupflöcher es im System gibt. Er ist nicht nur im Vertreten sehr geschickt, sondern hat auch eine sehr gute Menschenkenntnis. Die einzige Befürchtung seinerseits: Die Unschuld eines Mandaten einmal nicht erkennen…

    Die Geschichte startet mitten im Leben des Mickey Haller. Er lässt sich mit seiner Limosine von Gefängnis zu Gefängnis, von Court zu Court fahren und gerät schließlich an einen sehr besonderen Fall, den er erst nicht als solchen erkennt. Ryan Phillippe (Louis Roulet) soll in eine Falle getappt sein: In einer Bar steckte ihm eine Prostituierte einen Zettel mit ihrer Adresse zu. Doch als er die Wohnung betrat wird er niedergeschlagen und als er aufwacht ist alles schon zu spät: Die Prostituierte vergewaltigt und mit Messerstichen übersäht, die Polizei nimmt ihn fest – so seine Version.

    Doch Haller merkt schnell, dass irgendetwas nicht stimmt. Plötzlich tauchen Beweise auf, die ihn nicht mehr daran zweifeln lassen, dass sein Mandant es getan hat. Doch in diesem Moment ist es schon zu spät. Er kann von dem Fall nicht mehr zurücktreten, dem Mandanten ist es gelungen Haller in eine Zwickmühle zu locken. Wird es Haller gelingen seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und seinem Mandanten das Handwerk zu legen?

    Die Geschichte des Anwalts Haller fesselt einen besser als man denkt. Die Charaktere des erfolgreichen Anwalts wirkt Matthew McConaughey wie auf den Leib geschneidert. Überall, wo er auftritt, glänzt er durch elegantes Auftreten, seine zurückgegeelten Haare und seine Arbeit macht sich von Selbst. Seinen Papierkram macht er bequem im Auto, groß zu Hause arbeiten muss er nicht. Ein Leben auf das man neidisch sein kann. Man ist einfach nur gespannt, was als nächstes passiert. Die Szenerie erinnert stellenweise ein bisschen an Grand Theft Auto, aber das macht den Film aus. Der Krimi wirkt so nicht langweilig und zieht einen in seinen Bann. Insgesamt vermisst man nur wenig, wenn man auf Crime steht. Der charmante Umgang, mit dem Haller alle um den Finger wickelt, und seine Geschäftspraktiken lassen einen stellenweise schmunzeln. Ein durchweg gelungener amerikanischer Krimi, der allein wegen der sehr gut ausgesuchten Charaktere sehenswert ist.

    Story Charaktere Action Spannung Anspruch Note
    ++ +++ + ++ +++ 1,3
  • Eiskalte Agenten: Wer ist Hanna?

    Ein Hirsch läuft durch das schneebedeckte Finnland. Er wird von einem Pfeil getroffen, den ein junges Mädchen abgeschossen hat. Aber der Hirsch ist nur verwundet und läuft weg. Das Mädchen verfolgt ihn. Schließlich bricht der Hirsch zusammen und das Mädchen gibt ihm mit einer Pistole den Gnadenschuss, nachdem sie klar gemacht hat, dass sie sein Herz verfehlt hätte.

    Dieses Mädchen scheint besonders zu sein. Sie lebt mit ihrem Vater allein in der finnischen Wildnis und das wichtigste was er ihr beibringt ist zu Kämpfen. Fernab von jeder Zivilisation und Technologie bildet der Vater Erik Heller (Eric Bana), ein ehemaliger CIA Agent seine Tochter Hanna (Saoirse Ronan) zu einer Killerin aus. Und dies scheint gut zu funktionieren, sie spricht mehr als 5 verschiedene Sprachen fließend, ist perfekt Treffsicher mit der Pistole und ihm im Nahkampf trotz ihrer Jugend fast schon gewachsen.

    Nach einem Trainingskampf zwischen den beiden meint Hanna, dass sie bereit sei und in der Nacht gräbt Erik ein Funkgerät aus und sagt ihr, wenn sie meint sie wäre bereit, könnte sie ihre Position preisgeben, dann gäbe es aber kein zurück mehr. Am nächsten Tag betätigt Hanna den Schalter und ein Signal erreicht in der CIA Marissa Wiegler (Cate Blanchet), die daraufhin den Auftrag erteilt den Desserteur Erik zu holen…

    Spannung von der ersten bis zur letzten Minute. Die Handlung ist zwar Eindimensional und läuft nach dem für diese art Filme typischen Schema ab, aber es werden keine unnötigen Pausen gemacht. Besonders gut gelungen ist in vielen Szenen die Kameraführung und der zur Handlung passende Soundtrack von den Chemical Brothers. Die Charaktere dagegen sind ziemlich simpel und klar in gut und böse zu unterteilen.

    Was die Action betrifft erfüllt der Film die Erwartungen, wobei weniger explodiert und auch wenig geschossen wird, aber viele Nahkampfszenen und viele Sprints, wodurch eine gewisse Hektik erzeugt wird. Allerdings sind einige Szenen schon etwas sehr unrealistisch.

    Fazit: Die 90 min waren Spannend und nicht verschwendet, aber es gibt bessere Filme dieser Art.

    Gesamtwertung
    Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
    ++ ++ ++ + ~ 2,6
  • Einblicke – Willkommen in Cedar Rapids

    Wir befinden uns in Amerika bei einen Versicherungsunternehmen, BrownStar Insurance . Der dort beschäftigte Vertreter Tim Lippe (Ed Helms) ist nicht gerade der Star der Firma, im Gegensatz hierzu macht ein Arbeitskollege Fernsehspots für die Firma und räumt einen Award nach dem anderen für die Versicherungsfirma ab. Doch plötzlich stirbt sein Vorbild und damit der Erfolgsgarant des Unternehmens. Er wird von seinem Boss gebeten auf den nächsten Kongress zu fahren, auf dem der 2DiamondAward verliehen wird. Auf diesen Preis sei die Versicherung in höchstem Maße angewiesen. Aufgeregt erzählt Tim, der noch nie zuvor aus seiner Kleinstadt rausgekommen ist, geschweige denn in einem Flugzeug gesessen ist, seiner Geliebten – und damaligen Lehrerin – Macey (Sigourney Weaver) von seiner großen Chance.

    Und dann das erste Mal in einer großen Stadt. Der schüchterne Tim checkt in einem großen Hotel ein und weiß erst gar nicht wie ihm geschieht. Beeindruckt von dem ganzen Trubel lernt er ein paar nette Kollegen kennen und macht auch noch andere nette Bekanntschaften auf der Straße, darunter eine Frau, der er ein Buttertrüffel anbietet, obwohl diese eigentlich etwas anderes von ihm wollte – man bemerkt schnell: die Frau ist eine Prostituierte und Tim Lippe hat keine Ahnung von Leben in der Großstadt.

    Doch der Kongress hält noch andere Überraschungen für ihn bereit. Obwohl er konsequenter Nicht-Trinker ist, wird er von seinen Kollegen in einer Bar zu einem Drink überredet. Er beginnt langsam aufzutauen. Das erste mal richtig betrunken schwimmt er nachts mit seiner attraktiven Kollegin im Hotel-Pool und wird von dem Presidenten des Kongresses dabei erwischt. Doch damit nicht genug. Nach einer wilden Liebesnacht mit ein und derselben erkennt er, dass er Macey damit sehr weh getan haben müsste und setzt einen verzweifelten Anruf ab… Seine schöngedachte Beziehung mit seiner viel älteren Lehrerin entpuppt sich als reine Sex-Beziehung, sein ganzes Leben bricht über Tim Lippe zusammen. Noch zusätzlich bekommt er Druck von seinem Boss, der über sein wildes Treiben auf dem Kongress gar nicht glücklich ist. Hat Tim noch eine Chance auf den Award und kann seine Firma vor dem Ruin retten und bekommt er sein Leben wieder in Griff?

    Der FIlm handelt offensichtlich von der Selbstfindung eines verklemmten Versicherungsvertreters. Die Charaktere sind einfach gestrickt, aber sehr verschieden voneinander. Seine Zimmergenossen auf dem Kongress könnten verschiedener nicht sein. Die Dialoge sind teils förmlich gespickt mit sexuellen Anspielungen, was den Film anfangs etwas billig darstehen lässt. Letztendlich fühlt man sich jedoch, weil eben so genau die Dinge auf den Punkt getroffen werden, genau dadurch sehr erheitert. Es ist ganz interessant zu sehen, wie der kleine Mann aus der Kleinstadt plötzlich über die Strenge schlägt und erinnert an den ersten eigenen Absturz oder die erste Dummheit, die man in seinem Leben gemacht hat. Ed Helms, der damals mit Hangover seinen Durchbruch hatte, spielt seine Rolle als verklemmter naiver Versicherungsvertreter sehr gut. Die Handlung ist insgesamt eher flach, einen Film mit sonderlich viel Action kann man hier auch nicht sehen. Stattdessen plätschtert die Geschichte gerade so in den knapp 90 Minuten an einem vorbei.

    Fazit: Ein ziemlich durchgeknallter Streifen, der nur an der Oberfläche bleibt und bei manchen genau die richtige Humorebene trifft.

    Gesamtwertung
    Story Action Humor Charaktere Anspruch Note
    ++~ 0 ++ +++ + 2,2

    Trailer: Cedar Rapids
  • Zurückversetzt: Mein bester Feind

    Wien, in den 30er Jahren. Die Film erzählt die Geschichte zweier Freunde zur Nazizeit. Viktor Kaufmann (Moritz Bleibtreu), dessen jüdische Familie einen erfolgreichen Kunsthandel betreibt, ist bestens mit Rudi Smekal (Georg Friedrich) befreundet, dessen Mutter als Putzfrau bei den Kaufmanns angestellt war. Doch Rudi verschwindet plötzlich und lässt Jahre später erst wieder etwas von sich hören. Er betritt den Kunsthandel und begrüßt seinen immer noch besten Freund Viktor, der ihm bei einem nächtlichen geselligen Abend in einer Kneipe von einem ganz besonderen Stück aus seiner Kunstsammlung erzählt: Ein Michelangelo, der besonders wertvoll ist, sodass selbst die Kaufmanns geheimhalten, dass sie ihn besitzen.

    Was die Kaufmanns anschließend erfahren müssen: Viktors Freund Rudi ist unter die Nazis gegangen, um sein mangelndes Selbstvertrauen zu kompensieren und auch mal auf der Seite der Gewinner zu stehen. Seine Vorgesetzten sind sehr an der besonders wertvollen Zeichnung interessiert, Rudi verspricht sie ihnen zu beschaffen – hingegen will er die Familie aber vor der Deportation retten. Doch seine Vorgesetzten spielen ein übles Spiel mit ihm, sie krallen sich das wertvolle Stück und schicken die Familie vor seinen Augen in die Konzentrationslager, er konnte nichts tun. Das Gemälde spielt hierbei für die Nazis eine sehr große außenpolitische Rolle: Zur Festigung des Bündnisses mit dem Duce wollen sie ihm das einst in Italien gestohlene Gemälde übergeben.

    Doch die Kaufmanns waren auch nicht untätig: Vor den Augen der höchsten Regierungsmitglieder entpuppt sich die Zeichnung als gute Kopie. Die Kaufmanns müssen also damals das Original beiseite geschafft haben, doch bloß wohin und was ist aus den Kaufmanns geworden?… Wird das Gemälde je wieder auftauchen?

    Mit einer schönen Rahmengeschichte gewährt der Regisseur Wolfgang Murnberger einen Einblick in die damalige Zeit. Besonders pikant sind vor allem die politischen Hintergründe, die sich nur um die besonders wertvolle Zeichnung drehen. Die Charakere sind ganz nett erdacht, fügen sich gut in die damalige Zeit ein. Man kann sich – auch als geschichtlich nicht versierter Zuschauer – gut in die Rollen einfinden und fühlt sich für ca 100 Minuten in eine andere Zeit versetzt. Der Film verfolgt insgesamt einen klar erkennbaren roten Faden, manche Dialoge und Szenen wird man bewusst zum Schmunzeln gebracht. Insgesamt ist der Film nicht zu ernst, womit er durchaus auch für die breite Masse der Kinobesucher kompatibel ist.

    Fazit: Ein insgesamt sehr zufriedenstellender Film, der sein Geld wert ist. Allerdings wird man als geschichtlich versicherter Mensch eventuell nicht ganz auf seine Kosten kommen, der Film bleibt, was dies angeht, nämlich nur an der Oberfläche.

    Gesamtwertung
    Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
    ++ 0 + ++ ++ 2,0