Seichtes Popcorn-Kino: Der letzte Tempelritter

Darauf haben wir gewartet: Endlich wartet Nicholas Cage mit einem neuen Tempelritter-Film auf. So denken viele und erwarten den dritten Film nach “Das Vermächtnis der Tempelritter” und “Das Vermächtnis des geheimen Buches”, in denen der Historiker Geheimnisse der Geschichte aufdeckt. Doch “Der letzte Tempelritter” tanzt komplett aus der Reihe, was soviel heißt, dass er eigentlich gar nicht dazu gehört. Er spielt komplett in der Zeit der Tempelritter.

Fühlen wir uns also zusammen mit Nicholas Cage ins düstere Mittelalter zurückversetzt. Es herrscht Krieg, die einzelnen Städte in Europa werden von der Pest heimgesucht – die Bewohner suchen fieberhaft nach einer Erklärung, sie sind vollkommen hilflos gegen die Seuche. Eben dass sie nach jedem Strohhalm greifen ist wohl auch der Grund, warum die Bewohner eines kleinen pestverseuchten Städtchens das junge Mädchen Anna als Hexe denunzieren, einsperren und für das Unheil im ganzen Land – oder zumindest der Stadt – verantwortlich machen. Die Geschichte beginnt, als Kreuzritter Behman (Nicolas Cage) und dessen Kriegsgefährte Felson (Ron Perlman)  zufällig in der Stadt einkehren und dort vom Kardinal, der auch schwer erkrankt ist, den Auftrag bekommen, die Hexe ihrem Schicksal zu überführen – nämlich in eine Stadt der hohen Prieser zu bringen, wo herausgefunden werden kann, ob jene eine Hexe ist und wie die Hexerei aus ihr auszutreiben ist. Es beginnt eine Reise durch die dunkelsten Orte Europas, über Berge, durch gefährliche Wälder, aus denen nur selten jemand zurückkehrt. Es ist insgesamt ungewiss, ob das kleine Grüppchen aus 5 Personen – ein Geistlicher und ein Messdiener inbegriffen – die Hexe zum Zielort bringen, denn auf ihrer Reise haben Sie das ein oder andere Opfer aus ihrer Gruppe zu beklagen – doch warum, das ist die zentrale Frage, die sich alle Stellen. Es scheint alles nicht mit rechten Dingen zuzugehen…

Von der schauspielerischen Leistung kann man meiner Meinung nach nicht meckern. Die einzelnen Figuren wirken ganz gut und passen gut in die Zeit. Vielleicht ist da nur der ein oder andere Kommentar, der wohl den Film etwas den „Ernst” nehmen soll, etwas deplatziert. Die Szenerie hilft sich in die Zeit, in der der Streifen spielt, gut einzufinden.

An der Geschichte und dem Storyboard herrscht jedoch Nachholbedarf: Anfangs kann man mit einzelnen Film-Schnipseln nichts anfangen, erst am Ende kann man sie mit ein wenig Mühe ins große ganze Einordnen, wenn man will und man meint, dass das Puzzleteil wirklich passt. Die Kampfszenen der beiden Hauptdarsteller für die Kirche am Anfang hängen geradeso in der Luft herum und fügen sich mangels Ausbau nicht recht in die Story ein. Im Hauptteil (der Reise) ist der Plot recht eindimensional einfach. Es folgt ein Quest nach dem anderen (insgesamt drei) bis sie dann in der Stadt angekommen sind und dem großen Endgegner entgegen stehen. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Einige Kampfszenen sind übertrieben, es wird an manchen Stelllen spürbar – und ich glaube das Wörtchen ist das Problem – mit  “Special-Effects” um sich geworfen, die dem Popcorn-Zuschauer am besten in Erinnerung bleiben.

Fazit: Ein seichter Popcorn-Film von der Stange, nichts besonderes.

Gesamtwertung
Story Action Spannung Charaktere Anspruch Note
~ + ++ ++ + 3,0