Schöne neue smarte Innovationen

Liebe Leser,

ich bin begeistert. Unser Alltag wird immer mehr vom Smartphone bestimmt und einfacher gemacht. Ich bewege mich inzwischen so gerne und bequem in dieser Komfort-Zone. Ich buche meine Zugtickets als mobile-Ticket, bezahle per NFC, löse mobile Paketscheine und nutze die SmartTAN. Und was funktioniert gut, wo herrscht Nachholbedarf und was geht gar nicht?

NFC-Zahlungen

Ich bezahle meine Einkäufe per NFC. Was man eigentlich als Student noch von der modernen Prepaid-Mensakarte kennt, ist nun auch im Einzelhandel Alltag geworden. Der Betrag erscheint auf dem Display, man hält seine VISA-Karte ans Terminal und 5 Sekunden später erscheint „Zahlung erfolgt“ auf dem Display.

LIDL macht es vor, wie es gut funktioniert. Aber wie lange hat es gedauert bis ALDI, LIDL & Co endlich Kreditkarten akzeptierten? Es war genau der richtige Weg, den Weg Richtung NFC-Payment frei zu machen. Auch mit einem NFC-fähigen Smartphone mit mpass-Funktion oder MasterCard-Pass ist dies möglich. Erst ab 25€ wird wird die Eingabe der PIN fällig. Kritisch wird es sicherlich nur, wenn man mehrere Karten in seinem Portemonnaie hat. Ich habe mir angewöhnt, immer die Karte vors Terminal zu halten, von der die Zahlung autorisiert werden soll. Natürlich muss man auf diese Kreditkarten noch mehr aufpassen, denn Diebe haben leichtes Spiel, eben weil die Akzeptanz (auch ohne PIN) größer wird. Sehr viel größer ist die Gefahr für Missbrauch bei Diebstahl allerdings nicht geworden, denn die Akzeptanz von VISA-Karten ohne PIN und Unterschrift gab es auch schon lange bevor es NFC-Zahlungen gibt.

Bahn-Tickets nur noch als Handy-Ticket

Ja, ich buche regelmäßig Bahnfahrten: Online oder über die App und meist drucke ich das Ticket nur noch für den Fall aus, falls mein Handy bei der Fahrkartenkontrolle versagt – das ist noch nie passiert. Die Buchung von Handytickets bei der BAHN funktioniert tadellos. Ob Sparpreis Aktion oder Flexpreis mit Bahncard oder ohne, es lässt sich fast alles einstellen. Fast! Nur wenige Spezialpreise wie Mitfahrer-Freifahrten, die man über spezielle Zugangsseiten einlösen muss oder Gala-Freifahrten kann man meist nur online über den Browser buchen und lassen sich stellenweise auch nicht als Handy-Ticket hinterlegen.

Bei der Fahrkartenkontrolle zeigt man dem Schaffner einfach den QR-Code und streckt ihm die Identifizierungskarte hin. Diese ist nötig, um das Handyticket fälschungssicher zu machen. Warum es die Bahn in ihrer Android-App immer noch nicht schafft, die Helligkeit automatisch hochzudrehen, damit der Code ordentlich gescannt werden kann (Handyticket Deutschland schafft das) bleibt rätselhaft. Jedenfalls muss man manchmal beim Smartphone die Helligkeit hochdrehen, das ist aber die einzige Hürde bei der Kontrolle von Handytickets. Übrigens darf man sein Online-Ticket auch per PDF oder Tablet auf einem mobilen Endgerät vorzeigen!

Handyticket Deutschland

Auch dieser Dienst kann sich sehen lassen. Leider ist er nur wenig verbreitet und es wird von allen Seiten daran rumgewerkelt. Gewisse Verkerhsverbünde haben sich Handyticket-Deutschland angeschlossen und bieten Ihre Tickets über diese App zum Kaufen auf dem Smartphone an. Bevor man einen Ticketkauf tätigen kann muss man sich nach einmaliger Registrierung für die entsprechende Region entscheiden, in der man gerade unterwegs ist. Anschließend stehen die meisten Tickets als Handyticket zu Wahl. Leider ist die App inzwischen etwas altbacken im Design und in der Bedienung. Sie bietet zusätzlich noch eine Haltstellensuche und Verbindungssuche, doch diese ist sehr frickelig. Teils wird die Angabe der Haltestelle immer noch in zwei Feldern (Ort + Haltestelle) verlangt, was nicht mehr zeitgemäß ist. Was außerdem schade ist: Es werden mit der Zeit immer weniger Verbünde unterstützt. Es sind schon ein paar Verbünde aus dem Verband ausgestiegen und drehen jetzt ihr eigenes Ding :(. Schade eigentlich, es war eine gute Idee. So muss man sich leider in jeder Stadt neu fürs Handyticketing registrieren.

Bezahlen kann man per Handyrechnung (teils gebührenpflichtig) oder Kreditkarte/Lastschrift. Die Idee, das Display heller zu machen, wenn man den Code anzeigt, hat die App allerdings dem DB Railnavigator voraus.

Mobile Paketscheine?

Ja, es gibt sie wirklich. Erst gestern habe ich es erfolgreich getestet. Man hat keine Zeit einen Paketschein auszudrucken oder gerade keinen Drucker zu Hand. Für dieses Problem gibt es eine Lösung: Wir erstellen den Paketschein bei DHL oder Hermes einfach online und lassen uns den Code aufs Handy schicken. Anschließend laufen wir in eine entsprechende Annahmestelle, zeigen den Code vor, entrichten den ermäßigten Online-Preis und der Mitarbeiter druckt einem bequem den Paketschein aus und klebt ihn aufs Paket. Super gemacht, Hermes!

SmartTAN

Zu guter letzt die SmartTAN, über die ich schon einmal berichtet habe. Jede Bank handhabt das anders. Einen Standard für die SmartTAN gibt es leider nicht. Um eine Transaktion abzuschließen wird bei comdirect beispielsweise eine Art QR-Code angezeigt, den man mit dem Smartphone mit comdirect-App einscannen muss, um die TAN dann auf dem Smartphone zu erhalten. Die ING setzt auf zwei Wege Authentifikation: Hier muss man sich in der Secure-App mit Zusatzpasswort einloggen und Transaktionen per Knopfdruck freigeben, die bereits im Browser abgeschickt wurden. Welche Erfahrungen habt ihr mit SmartTAN gemacht, nutzt ihr sie?

Ihr wollt mehr über smarte Innovationen lesen? Schon bald!