Liebe Leute,
es ist mal wieder an der Zeit für eine Filmkritik, diesmal habe ich mir den neuen Film mit Matthias Schweighöfer angesehen:
Matthias Schweighöfer spielt in Schlussmacher den jungen Geschäftsmann Paul, der einen etwas eigenartigen Job hat: Er beendet Beziehung, beruflich; er bekommt also von einem Lebenspartner den Auftrag dem anderen zu sagen, dass Schluss ist. In seiner Firma läuft es gerade richtig gut, Trennungen haben Hochkonjunktur und Paul steht kurz zur Beförderung zum Partner, als im Thorsten (genannt Toto) über den Weg läuft. Thorsten war lange Zeit mit seiner Freundin Kati zusammen bis die sich schließlich verzweifelt und unschlüssig an die Schlussmacher wandte, die ihr in Gestalt von Paul nur gut zuredeten, dass es gut und richtig sei, die Beziehung zu Toto zu beenden. Es war ein ganz normaler Auftrag für Paul, er besucht Toto in seiner Wohnung und verkündet ihm die Entscheidung seiner Lebensabschnittsgefährtin. Doch dieser kommt überhaupt nicht damit klar, und dreht komplett durch. Als Toto kurz davor war sich umzubringen greift Paul beherzt ein und versucht ihn zu beruhigen. Doch er war erfolglos, seine Freundin sei für ihn sein ein und alles gewesen und so klammert er sich an jeden Strohhalm, und somit auch an Paul, der sein fortan Freund sein sollte. Durch eine dumme Situation verliert Paul in Totos Gegenwart seinen Führerschein und sieht seine Karriere gefährdet und da er Toto eh nicht mehr loswerden kann, stellt er ihn kurzerhand als Fahrer ein. Doch dies bleibt nicht ohne Folgen. Der hilflose und naive Toto, der jetzt nicht mehr als Selbstmord denkt, gefährdet mehr und mehr Aufträge von Paul, sodass seine Karriere mehr und mehr auf der Kippe steht.
Ob die beiden wirklich noch Freunde werden und wie es mit Pauls Karriere weiter geht, seht selbst…
Der Neue von Matthias Schweighöfer hat durchaus witzige Aspekte. Die schauspielerische Leistung, insbesondere seines kindlich inszenierten, naiven, selbstmordgefährdeten und zerbrechlichen Kompanen Toto, der ihn die ganze Zeit im Film begleitet, macht die ganze Geschichte aus. Seine Eigenarten sind teils so übertrieben, dass man sich nur noch kaputt lachen kann. So bringt er Paul in zahlreiche witzige und peinliche Situationen, durch die es keinesfalls langweilig wird. Der Beruf des Schlussmachers zieht sich als weißer Faden durch den gesamten Streifen, doch erst am Ende lässt man den Zuschauer erkennen, was die Moral von der Geschichte ist:
Liebe ist nichts für Feiglinge. Wer an die Liebe glaubt, kann sich nicht als Schlussmacher beweisen.
Matthias Schweighöfer spielt sich selbst als gefühlskalten Single-Mann, der sich nicht recht auf eine Beziehung einlassen will und nur seine Karriere im Kopf hat, redet gekonnt charmant den Leuten Beziehungen aus und hat eigentlich nur seine Karriere im Kopf. Erst in der letzten halben Stunde erfährt man als Zuschauer, warum er so kühl ist, in dem was er tut. Wie hätte es anders sein können: Er ist früher mal ziemlich enttäuscht worden, von einer Frau.
Insgesamt ist das Ende ziemlich absehbar. Die Geheimniskrämerei der beiden gegenüber einander endet in einem Gerangel und einem Autounfall, wodurch man einfach nur noch Mitleid für den armen Toto übrig hat (sofern man das nicht schon vorher hatte); Matthias Schweighöfer wird daraufhin klar, dass er was in seinem Leben ändern muss und am Ende sind alle glücklich und zufrieden.
So muss Popcornkino sein, wie gesagt Popcornkino! Man darf keine tiefgreifende ausgefuchste Story erwarten, sondern eine Komödie, die ein wenig die Neurosen eines naiven Single-Manns porträtiert und überzieht. Großartige Überraschungen passieren hier nicht Verlauf der Geschichte, allenfalls ist man ab und an zum Schmunzeln und auch lachen angeregt.
Eine durchweg humorvolle, gemütliche Popcorn-Komödie für den Fernsehabend zu Hause.
Story | Humor | Gefühl | Charaktere | Gesamtwertung |
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+ | ++ | + | ++ | 2,0 |