#Antilagerkoller 121

Liebe Leser,

die Corona-Zahlen fallen trotz diversen Ausbrüchen der Mutation weiter, dennoch nicht genug. Wir sind auf einem guten Weg Richtung 50 Neuinfektionen, doch was kommt dann? Aufhalten kann das Virus nur die Impfung und die stockt – jedenfalls in Deutschland. Jens Spahn hat gestern zum Impfgipfel geladen. Die Ministerpräsidenten wollen einen Impfplan, wann welcher Stoff geliefert wird.

Impfgipfel

Der Frust bei den deutschen Ministerpräsidenten der Länder und in den Städten und Kommunen ist groß. Überall gibt es Impfpannen und es wird überall anders verfahren. Die Impfzentren sind weitgehend noch nicht offen, die Terminvergabe über die Online-Portale und die Hotline stockt. Was ist da los?

Das Ergebnis ist in den Bundesländern unterschiedlich. RLP und MV stehen am besten da mit 3,5% Impfquote. Jens Spahn macht den Beteiligten klar, dass auch im Q1 der Impfstoff knapp bliebe (<20 Mio Dosen). Der große Durchbruch erfolgt dann erst im zweiten Quartal (knapp 80 Mio. Dosen). Im Sommer erhalten wir nochmal mehr Impfstoff (>120 Mio.)

Lieferung

Die Impfstoffhersteller haben allesamt ihre Impfstofflieferungen gekappt, teilweise auch, weil man neue Kapazitäten aufbauen möchte, um später mehr zu liefern. Man bekommt allerdings das Gefühl, dass nur die Europäer auf den Lieferengpässen sitzen bleiben. Europa prüft jetzt, wie man kontrollieren könnte, wie viele Dosen das Inland eigentlich verlassen. Wurden wir etwa angeschmiert?

Jein. Die Hersteller setzen alles daran, Kapazitäten zu erhöhen und den Lieferungen anchzukommen. Auch mehr Geld ändert da nichts. Die Lager sind leer, es wird von der Hand in den Mund produziert. Es wird alles ausgeliefert, was da ist. BiONTech erhöhte jüngst die Produktionsstandorte von 3 auf 13. Neue Produktionsstandorte aufzubauen dauere in der Regel 3-6 Monate, deswegen wurde damit auch schon im August begonnen.

Impfplan

Letzte Woche wurde der Impfstoff von AstraZeneca für EU zugelassen, allerdings empfiehlt die Ständige Impfstoffkommission den Impfstoff nur für unter 65-Jährige, weil es zu wenige Studien bei Älteren gibt. Muss jetzt der Impfplan umgearbeitet werden?

Die Antwort lautet ja! Es wird nun ein Impfplan erarbeitet, der auch chronisch Kranke früher berücksichtigen soll.

Was ist aus dem Impfversprechen der Bundesregierung geworden?

Anfang des Jahres versprach die Bundesregierung jedem Bundesbürger bis zum 12.9.21 ein Impfangebot machen zu können.

Zunächst die gute Nachricht: Das Versprechen gilt. Das Versprechen wurde allerdings unter gewissen Annahmen abgegeben. Man rechnet hier fest damit, dass die Impfstoffe von Johnsson&Johnsson (USA) und CureVac (Tübingen) im Sommer bzw. Frühjahr zugelassen werden. Doch auch ohne neue Impfstoffe, könne man das schaffen, bekräftigt Angela Merkel. Das Stocken der Impfstofflieferungen jetzt macht das Ziel nicht unerreichbar, aber dennoch auch nicht leichter zu erreichen.


Maskenpflicht

Was liefen letztes Jahr die Nähmaschinen heiß und nähten Masken ohne Ende. Alles, was an Stoff wegkonnte wurde verarbeitet. Im Ergebnis sehen die Masken unterschiedlich schön aus und wirken auch unterschiedlich stark. Die Bundesregierung hat nun die OP-Maske (KN/KS95, FFP2) zum Standard erklärt und alle anderen Masken degradiert. Wir haben da eine Idee:

Aber tragt die Maske nicht zu oft, denn sie fusseln sonst. Immerhin hat man plötzlich Platz im Supermarkt:


Wirtschaft

  • Die Corona-Pandemie hat schon seltsam Auswirkungen. Kinofilme werden verschoben oder erscheinen online – darüber hatten wir schon berichtet. Gewisse Filmsequenzen aus dem neuen James Bond, der jetzt schon fast zwei Jahre nach hinten verschoben ist, müssen jetzt neu gedreht werden, weil Mister Bond nicht mit einem veralteten Smartphone telefonieren sollte. Xperia-Handys kauf ich trotzdem nicht.
  • Gleichzeitig hat die Pandemie gewisse Angebote digitalisiert und für mehr Homeoffice gesorgt. Der TÜV bietet die MPU („Idiotentest“) nun bundesweit online an, jeder zweite nutzt inzwischen Online-Banking, weshalb bei den Banken große Personalabbauprogramme anlaufen. Letzte Woche gab die Commerzbank bekannt 10.000 Stellen zu streichen.
  • Auch SIEMENS (Energy) plant 7.800 Stellen zu streichen, über die Stellenstreichungen bei H&M und der Insolvenz von Pimkie hatten wir letzte Woche schon berichtet.
  • Die Parfümerie Douglas verkündet letzte Woche, 60 Standorte in Deutschland schließen zu wollen, 20 davon in NRW.
  • Die Pandemie bedroht hierzulande auch kleine Flughäfen, beispielsweise Frankfurt Hahn. Das Firmenkonglomerat HNA, dem der Flughafen gehört, hat nun Insolvenz beantragt.
  • Laut SPD sollten wegen Corona nun zusätzliche Feiertage spendiert werden, da zu viele Feiertage dieses Jahr auf ein Wochenende fallen. DAS HAT NUR NICHTS MIT CORONA ZU TUN!?

Wo wir gerade bei interessanten Forschungsprojekten sind…

Es ist endlich mal wieder Zeit, sich gemütlich ein Bier aufzumachen und zu warten bis die Pandemie zu Ende ist… bis die Pandemie zu E n d e ist habe ich gesagt… Wie lang noch?

Ich wünsche euch eine gute Woche, bleibt zuversichtlich und trinkt einen für mich mit!

Euer pedaa