Schlagwort: Receivertest

  • Test: HD+ auf dem Technisat S2+

    Es ist schon eine Weile her, dass ich SAT-Receiver getestet habe. Aber da ich jetzt einer von 50 Teilnehmern des HD+-Sehtests geworden bin, bietet es sich an, nicht nur HD+, sondern auch das mitgelieferte Gerät zum Testen zu bewerten.

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    Verpackung und Lieferumfang

    Der Technisat S2+ kommt in einer gelben normalgroßen Verpackung daher und ist mit dem üblichen HD+-Siegel versehen (was das bringen soll, steht auf einem anderen Blatt). Die Verpackung selbst lässt nicht viel Platz für Luft, das Gerät ist anständig verpackt. Mit dazu gibt es eine Fernbedienung, eine kleine Bedienungsanleitung, Batterien und – was als Pluspunkt hervorzuheben ist – ein HDMI-Kabel. Das Gerät selbst wiegt fast nichts und ist klein und handlich.

    Die HD+-Karte steckt links in dem vorgesehenen Slot und ist im Gegensatz zum Technisat HD8+ mit keiner Abdeckung versehen. Auch einen zweiten USB-Anschluss sucht man vergeblich. Auf der Rückseite verfügt der S2+ über die üblichen Audio-Anschlüsse, einen USB-Port zum Anschluss von Festplatten zum Aufnehmen (DVR) und einen HDMI-Port. Insgesamt wirkt das Produkt in der Betrachtung ganz ordentlich.

    Der Technisat HD8+, den ich hier im Test auch erwähnen möchte, weil er fast baugleich zum S2+ ist, existiert ein USB-Port zusätzlich vorne unter einer Klappe.

    Die Fernbedienung der beiden Geräte wirkt, wenn man sie mit mancher neuer SAMSUNG oder LG-Fernbedienung vergleicht, designmäßig etwas altbacken, klassisch eben, und liegt als Klotz einfach nicht komfortabel in der Hand. Vor allem die Tasten zur Aufnahme sind seltsam als Funktionstasten oberhalb des Steuerkreuzes untergebracht, was recht unpraktisch ist.

    Inbetriebnahme

    Die Inbetriebnahme hat Technisat wie es sich für ein deutsches Traditionsunternehmen gehört möglichst einfach gestaltet: Zunächst wählt man die Bediensprache. Im nächsten Schritt lädt das Gerät per ISIPRO vom eigenen Server die Programmlisten, sodass man direkt starten kann (denkt man). Anschließend erkennt das Gerät, dass manche Sender Regionalprogramm ausstrahlen und fordert zur Wahl des richtigen Regionalprogramm auf, bevor es automatisch eine Programmliste für den heimischen Betrieb erzeugt. Soweit so gut!

    Als nächstes fordert das Gerät dazu auf, ein Firmware-Upgrade durchzuführen und da fangen dann auch die Probleme an. Wer in nächster Zeit seine Lieblingsserie gucken will, sollte diesen Schritt überspringen. Folgt man den Anweisungen fährt das Gerät herunter und startet im Update-Modus, in dem die Firmware über Satellit gezogen wird. Selbst wenn die Verbindung zum Internet hergestellt ist, hat man hier nicht wirklich die Möglichkeit, zu wählen, wo das Firmware-Update herkommen soll. Im Test wurde das FW-Update nach einer halben Stunde Wartezeit ohne sichtbaren Fortschritt abgebrochen (diese Funktion ist übrigens vorgesehen, Daumen hoch).

    Bedienung

    Anschließend kann es dann endlich los gehen. Beim ersten Starten wurde ich allerdings etwas enttäuscht: Das Erste HD, platziert auf Sendeplatz 1, zeigte kein Signal. Auch nach eines Senderdurchlaufs war das Programm nicht auf den Schirm zu kriegen (zum Vergleich: Auf meinem anderen SAT-Receiver funktioniert das problemlos). Den Rest der Programme stellt das Gerät gestochen scharf dar. Nach Aktivierung der HD+-Karte kommen schlussendlich auch die privaten Sender gut rein. Hochaufgelöst in 1080p lässt sich nun RTL, Sat1 und ProSieben genießen.

    Die EPG-Funktion des Receivers wirkt ebenso wie die Fernbedienung etwas in die Jahre gekommen. Große Hersteller haben es hier vorgemacht: Die Zeitlinie macht einfach mehr Sinn als die einfache Listenansicht, die im S2+ verbaut ist. Die Menüführung ist insgesamt gut gelungen und ist durchdacht, ist allerdings auch wie alles grau in grau gehalten. Einprägsame Symbole sucht man im Menü vergeblich. Die Möglichkeit zur Senderanordnung unterirdisch kompliziert, hier muss Technisat mal nachbessern. Insgesamt wirkt die Menüführung und die ganze Firmware nicht mehr so als wäre sie auf heutigem Stand, sie ist durchdacht, schlicht und übersichtlich. Ein bisschen Design kann man allerdings erwarten. (Vor drei Jahren kaufte ich den Technisat HD8+, der hatte die gleiche Firmware, seitdem hat sich einiges getan!)

    Aufnahmefunktion

    Die Funktion zur Aufnahme ist nach wie vor sehr gut durchdacht und gut gelungen. So lassen sich mehr oder weniger komfortabel über die alte EPG-Liste Timer-Einstellungen tätigen (auch Durchschleifen an Videorecorder ist möglich) sowie eine komplette Übersicht über alle Timer anzeigen und löschen. Hat man eine Sendung zur Aufnahme programmiert fährt das Gerät, wenn es aus ist, in eine Art Aufnahmemodus. Wenn man es währenddessen einschaltet frägt es, ob man die Aufnahme von Anfang oder ab aktueller Zeit starten will (das geht auch bei HD+-Aufnahmen). Das Gerät denkt beim Aufnehmen mit, sodass man nicht ausversehen eine Aufnahme abbricht.

    Einziger Schwachpunkt, der erwähnenswert ist: Das Gerät akzeptiert nur FAT-formatierte Festplatten – wie von Technisat üblich. Das ist wirklich nicht mehr zeitgemäß.

    Fazit

    Insgesamt ist das Gerät für seine 100,- ein guter Receiver, dessen Firmware leider etwas in die Jahre gekommen ist. Wer einen Receiver sucht, der stabil funktioniert, der aufnehmen kann und der vom Gerätehersteller durchdacht ist udn auf die ganzen “Komfort-Funktionen” (insbesondere HbbTV) verzichten kann, ist mit dem Gerät gut beraten.

    Gesamtnote: 2,7 – voll befriedigend.

  • Kurztest: HUMAX HD Fox+

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    Liebe Leser,

    im Rahmen meines Receivertests nahm ich diese Woche den HUMAX HD Fox+ Sat-Receiver unter die Lupe. Ich verglich ihn hauptsächlich mit meinem aktuellen Receiver von Technisat.

    Austattung

    Der Humax HD Fox+ kommt mit HD+-Funktionalität, d.h. man darf 12 Monate kostenlos die Privatsender in HD genießen. Er besitzt zwei USB-Anschlüsse sowie einen LAN-Anschluss. Per HDMI gibt er sein digitales HD-Signal an den Fernseher weiter. Im Lieferumfang enthalten ist eine dicke Bedienungsanleitung sowie zwei AAA-Batterien für die Fernbedienung. Ein HDMI-Kabel ist nicht enthalten.

    Vorne befindet sich eine Klappe hinter der der USB-Anschluss und der Kartenslot für HD+-Karte zum Vorschein kommt. Links neben dem Steuerkreuz befindet sich ein Ein-Zeilen-Display, das ziemlich hell ist und den aktuell eingeschaltenen Sender in Fetter Schrift darstellt darstellt. Im Vergleich zum Technisat DIGIT HD8+ hat der Fox+ ein schlechteres Display mit weniger Kontrast.

    Einen Netzschalter besitzt er nicht. im Standby brennt vorne eine rote Leuchte.

    Einrichtung & Fernbedienung

    Hat man alles angeschlossen, das LAN-Kabel eingesteckt oder die entsprechende WLAN-Brücke, genauso wie USB-Festplatte und SAT-Kabel so kann man den SAT-Receiver das erste Mal starten. Er bootet innerhalb von 30 Sekunden und zeigt ein Wizard, das einen bequem durch die Einrichtung des Receivers führt. Das Interface ist sehr elegant und angenehm gemacht. Schöne Verläufe und animierte Statusposts leiten einen kinderleicht durch die Erstinstallation (2 Minuten). Ist der Receiver eingerichtet kann man auch gleich mit Fernsehen loslegen.

    Der Receiver liefert im Vergleich mit dem Technisat DIGIT HD8+ ein gutes HD-Bild (DasErste, ZDF, andere nicht getestet). Etwas gewöhnungsbedürftig ist hierbei die Bedienung mit der Fernbedienung. Hier gibt es einen Extra-Button für die Programmliste. Drückt man während des Betriebs die Taste OK in der Mitte des Steuerkreuzes tut sich erstmal nichts. Genauso reagiert er auf die Pfeiltasten des Steuerkreuzes während des Betriebs nicht. Für Programmwechsel und Lautstärke gibt es Extra-Tasten unterhalb des Steuerkreuzes.

    Die Fernbedienung ist sehr groß und kommt als programmierbare Universalfernbedienung fürs ganze Heimkino daher, zumindest hat sie an der Oberseite Knöpfe für DVD, TV & Co.

    Der HD Fox+ zeigt angenehm aufbereitet für 5 Sekunden beim Programmwechsel das aktuelle Programm, falls er entsprechende Informationen findet. Außerdem blendet er im oberen Bereich ein Dolby Digital-Logo ein, das im Test teilweise nicht mehr verschwand und beim Fernseher mehr störend als hilfreich war. Durch den elektronischen Programmführer navigiert man von rechts nach links (zeitachse) und von oben nach unten durch die Programme – besonders innovativ ist das nicht. Eine Durchsicht des aktuellen Programms des aktuellen Senders gibt es nicht. Beim Aktualisieren insbesondere von bis zu einer Woche im Voraus ist der Receiver von Technisat HD8+ im Vergleich weit vorne. Das Navigieren durch die Programmzeitschrift macht beim Fox+ eher wenig Spaß, obwohl das Interface in HD sehr gut aussieht.

    Sonderfunktionen

    Der HUMAX HD Fox+ kommt mit HbbTV-Unterstützung. Über das mitgelieferte TV Center kann man Tagesschau-App, ARD und ZDF Mediathek sowie Wiki@TV und FlickR sowie Youtube zugreifen. Der Zugriff und Aufruf von Videos aus den Mediatheken funktioniert sehr schnell und elegant. In angemessener Qualität (nicht HD) streamt man die entsprechend verpasste Sendung aus ARD und ZDF kostenlos über das Internet auf den Fernseher. Youtube-Videos konnten wir aufgrund eines Fehlers nicht abspielen, die Wikipedia-App war etwas umständlich zu bedienen.

    Während des laufenden Programms lässt sich via HbbTV am unteren Rand des Fernsehers das das aktuelle Programm und weitere Informationen einblenden. Unter anderem hat man Zugriff auf den HD-Videotext aller Sender, die diesen Bereitstellen. Dabei handelt es sich um die neue Art von Videotext mit angemessenem Kontrast, Videos und Fotos. Die Basisfunktionen beherrscht der Fox+ sehr gut.

    Aufnahmesteuerung

    Leider gelang es mir im Test nicht mit zwei unterschiedlichen Festplatten das Gerät zur Aufnahme von Sendungen zu bewegen. Es bleibt zu vermuten, dass die Festplatte ein gewisses Format haben muss. Was mich überraschte, war dass der Receiver Aufnahmen von meinem alten abspielen konnte (natürlich nicht HD+-geschützte Aufnahmen). DivX-Videos schaffte er allerdings nicht, das schafft sogar der Smart VX10.

    Als ich meine 1,5TB Platte via USB an die Buchse hing flippte der Receiver völlig aus. Teilweise war gar kein TV-Betrieb mehr möglich, das TV-Center startete nur noch im Display, auf dem TV war es nicht zu sehen. Das Navigieren durch die einzelnen Ordner meiner Festplatte dauerte mehrere Minuten war der Receiver sekundenlang (eine gefühlte Ewigkeit) den Ordnerinhalt einlas (und das immer wieder). Je tiefer man kommt, desto kritischer und langsamer wird es.

    Fazit:

    All die Probleme, die ich mit dem Gerät hatte, deuten auf einen doch zu schwachen Prozessor im Gerät hin. Der Fox+ ist ein Basisreceiver, der sich mit HbbTV sich von den anderen abhebt, bei dem man aber dafür Abstriche beim Festplattenmanagement und bei der Bedienung machen muss. Was ziemlich stört ist die Bedienung, nämlich dass man durchs Steuerkreuz nicht durch die Programme steppen kann. Das Erstellen eigener Programmlisten macht auch keinen wirklichen Spaß, es ist ziemlich umständlich.

    Insgesamt überzeugt der Fox+ nur durch seine Sonderfunktionen, als Receiver ist er nichts besonderes und hebt sich nicht wirklich von seinen Konkurrenten, dem Smart VX10 und anderen vergleichbaren Geräten ab. Beim Interface hat sich HUMAX wirklich Gedanken gemacht und es ansprechend gestaltet. Aber was macht ein schönes Interface schon aus, wenn das Gerät mit der Festplatte nicht klar kommt und die Bedienung ohne Steuerkreuz auf der Fernbedienung doch sehr gewöhnungsbedürftig ist?

    Gesamtnote: 3,0 – nichts für Anspruchsvolle!

     

  • Receivertest 2: Smart VX 10 DVB-S2 (HD+)

    Im Rahmen meines Receivertests teste ich heute den Smart VX 10 im Vergleich zu der Inverto Volksbox 6n.

    Ausstattung

    Die Ausstattung ist hier ebenso üppig wie bei der Volksbox. Anbei sind HDMI-Kabel, W-LAN-Antenne, Fernbedineung, Batterien und HD+-Karte für ein Jahr, die ich leider auch dieses Mal nicht testen konnte, weil ich mir vorbehalten wollte, den Artikel auch wieder zurückzusenden. Smart stattet ihn ebenfalls mit einem USB und e-SATA-Anschluss aus. Es handelt sich um ein ähnliches Gehäuse wie das der Volksbox, lediglich das nervend leuchtende Inverto-Logo fehlt, daher ist das Gerät im Schlafzimmer durchaus einsetzbar (Pluspunkt).

    Wie das Gerät von Inverto besitzt das Gerät HbbTV-Funktionen, beherrscht damit HD-Videotext, falls angeboten und kann auf die Mediathek des Ersten und Zweiten per Streaming zugreifen. Die HD+-Karte hatte ich ja schon erwähnt.

    Bedienung

    Was sich Smart jedoch bei der Fernbedienung gedacht hat, ist mir schleierhaft. Sie kommt unergonomisch mit komischen Wellen im Kunststoff daher, die Tastenanschläge sind schlecht, sodass man nicht recht weiß, ob man jetzt eine Taste gedrückt hat oder nicht. Zudem weicht sie vom “Generalkonzept” von Fernbedienungen ab. Um das Steuerkreuz herum befinden sich in einem Kreis angeordnet Funktionstasten, auf denen man beim blinden Zappen ständig landet.

    Bei der Installation lässt sich alles konfigurieren. Der Smart VX10 besitzt das selbe Betriebssystem wie die Volksbox ist aber an manchen Ecken viel besser umgesetzt. So kann man durch die so genannte RAPS-Funktionalität schnell wählen, ob man HD+-Kanäle in der Programmliste haben will oder nicht. Zudem aktualisiert RAPS beim Ausschalten des Geräts die Senderliste mit dem Satelliten und hält somit den Receiver auf dem neusten Stand.

    Die Aufnahmefunktion beherrscht die gleichen Funktionen wie bei der Volksbox: Während der Aufnahme kann man weder auf dem Transponder zappen, noch lässt man den Anwender ins Einstellungsmenü! Bei der Aufnahme von Das Erste HD kam es, ähnlich wie beim Vergleichskandidaten, zu Schwierigkeiten: Das Gerät konnte die Aufnahmen nicht abspielen! Die Prozessorleistung scheint zur Aufnahme von HD-Sendern nicht auszureichen, von HD+-Sendern wollen wir gar nicht reden, aber es bleibt zu vermuten, dass das Gerät auch da nicht überzeugen kann. (Das war der Grund für mich das Gerät zurückzusenden, denn mein alter Receiver Skymaster DXH90 kann HD-Sender reibungslos aufnehmen).

    Die Eingabe des W-LAN-Schlüssels ist mühsam, aber wenn er mal eingegeben ist, dann läuft das Gerät reibungslos im W-LAN und merkt sich den Schlüssel bis zum Reset auf Werkseinstellungen (sogar bei Betätigen des Netzschalters auf der Rückseite).

    Alle Funktionen des Gerätes (EPG usw.) laufen reibungslos und sind einfach zu bedienen, mit ein wenig Übung.

    Beim Zugriff auf die USB-Festplatte macht der VX10 eine gute Figur: Er konnte im Test viele Videos abspielen, die auf der externen Festplatte lagen und unterstützt damit die gängigen Video-Codecs.

    Qualität

    Das Gerät wird in allen Tests für seine hervorragende Bildqualität gelobt. Mit eben dieser war ich jedoch weniger zufrieden. Bei gewissen Farbtönen tritt sehr schnell Bildrauschen auf. Teilweise ist der Hintergrund und Vordergrund verrauscht. Man sollte daher die Nicht-HD-Sender mit ensprechend viel Abstand zum Fernseher anschauen. Im Vergleich zu dem Skymaster DXH90 ist die Bildqualität meiner Meinung nach schlechter!

    Fazit:

    Im Gegensatz zur Inverto Volksbox ist das Gerät komplett ausgereift. Die Herstellerfirma dachte sich etwas bei den ganzen Funktionen, die sie auf das Gerät packten. Insgesamt lässt nur die Aufnahme-Funktion zu wünschen übrig. Wäre die Prozessorleistung etwas besser, könnte man den Menüzugriff zulassen und das Zappen auf dem gleichen Transponder. Über die Bildqualität kann man sich meiner Meinung nach streiten.

    Pluspunkte:

    • Ausstattung
    • Bedienung und Betriebssystem ausgereift
    • Video-Codecs Support
    • HD-Menüführung (Betriebssystem)

    Minuspunkte

    • Aufnahmefunktion
    • Fernbedienung
  • Test: Inverto Volskbox Scena 6n

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    Die Inverto Volksbox ist ein Einsteiger-Modell eines DVB-S2 Sat-Receivers mit HD+ und HbbTV (Hauptfunktionen). Er unterstützt außerdem die Aufnahme auf Festplatte und kann laut Beschreibung auch einige Filmformate direkt von Festplatte abspielen. Er bindet sich mit der angebauten Antenne ins W-LAN ein und hat damit Basis-Internetfunktionalitäten.

    Ausstattung:

    Die Volksbox ist solide ausgestattet. Fernbedienung, Batterien, HD+-Karte für das erste Jahr und HDMI-Kabel, daran wird nicht gespart. Auch über W-LAN darf sich der Anweder freuen. Dieses muss man nämlich wie im Vergleich bei Samsung W-LAN-Ready-Geräten nicht per 69€-Dongle nachrüsten, sondern die Antenne zum Anschrauben ist enthalten.

    Der Kasten ansich wirkt etwas billig verarbeitet, die Klappe für das HD+-Kärtchen (im Bild hinter dem HD+-Logo) hat keinen Schnapper aber hält sich gerade so oben und klappt nicht automatisch nach unten (mal sehen, wann sowas ausgeleiert ist). Der USB-Anschluss, sowie alle weiteren relevanten Anschlüsse sind hinten am Gerät angebracht. Neben LNB-Out unterstützt das Gerät auf eSATA-Platten (ein Pluspunkt).

    Die Fernbedienung wirkt etwas billig, wie von der Stange. Einen HbbTV-Knopf sucht man vergeblich.

    Der Receiver hat hinten einen Netzschalter (Pluspunkt).

    Bedienung:

    Die Volksbox glänzt durch ihr grafisch ansprechendes Systemmenü in Rot, das die volle Bildschirmbreite HD-TVs optimal ausnutzt. Die Einrichtung ist kinderleicht, jedoch bemerkt man, dass wenn man keine HD+-Karte hat, es leicht nerven könnte, dass man die Sender schrittweise umsortieren muss – denn die HD+-empfangbaren Sender befinden sich in der Liste ganz oben!

    Leider bemerkt man an manchen Stellen die Trägheit des Receivers bzw. der Fernbedienung: Einige Befehle kommen gar nicht oder erst sehr spät an. Außerdem ist die Bedienung meist begleitet durch wildes Herumdrücken auf verschiedenen Tasten, weil die Bedienung nicht wirklich intuitiv ist. In Kombination mit der schwachen Übertragungsleistung der FB ein Minuspunkt. Die Eingabe des W-LAN-Schlüssels erwies sich ebenfalls als Geduldsspiel: Warum hat man keine Taste Umschalt für Großbuchstaben eingeführt? Stattdessen muss man sich durch Großbuchstaben und Zahlen zu den Kleinbuchstaben kämpfen durch mehrmaliges Drücken der entsprechenden Tasten 1-9. Wenn dann noch einige falschen Ziffern und Buchstaben dabei sind und man die Backspace-Taste nicht findet, dann ist das ganz schön nervenaufreibend (Back=Backspace OK).

    Nach Eingabe des Schlüssels kann man Bequem auf HbbTV-Funktionen zugreifen. Diese eingebaute Funktion ist am besten gelungen, aber das liegt eben nicht am Gerät, sondern an den Sendern, die ihr HbbTV-Angebot selbst eingeführt haben. HbbTV bietet eine neue Art Videotext, hochaufgelöst kann man hier durch einzelne Artikel gehen, die mit Bildern und auch Videos illustriert sind. ARD und ZDF bieten so auch Zugriff auf Ihre großen Mediatheken – sehr gut umgesetzt! Die privaten bieten allein nur den HD-Videotext an, aber in diesem finden sich auch einige Videos, die zum Programm abgespult werden können.

    Leider bemerkt man an manchen Stellen bei der Bedienung das unausgereifte Bedienkonzept der Volksbox. Teils erreicht man auch immer wieder Seiten, die “Under Construction” sind und die mit Firmware wohl nachgerüstet werden sollen. Insgesamt wirkt die Bedienung mal abgesehen von HbbTV etwas unfertig.

    Auch die Aufnahmefunktion auf USB-HDD lässt zu wünschen übrig. Die Bedienung dieser Funktion ist alles andere als intuitiv. Während der Aufnahme HbbTV-Inhalte ansehen kann man vergessen, es wird einfach mal nichts aufgenommen! Auch kann es passieren, dass man plötzlich beim schwarzen Bildschirm landet und gezwungen wird die Aufnahme abzubrechen, damit man zurück zum “Live-TV” kommt.

    Insgesamt sind die Ansätze der Bedienung ganz gut, aber man bemerkt schnell: Das ist noch viel Arbeit für die Entwickler!

    Der Hauptgrund, warum ich diesen Artikel nicht behalte habe ich noch nicht genannt: Er gibt durch den Lautsprecher hörbare Knackgeräusche bei jedem Umschalten zwischen Sendern von sich , verursacht also Tonspitzen, was jeden Lautsprecher irgendwann zerstört – hört sich an wie Entladungen. Wozu gibt es Widerstände? (Samsung LE32B550) Das war selbst bei meinem alten Receiver besser gelöst (Skymaster DXH90)

    Update: Konnte ich mit Vergleichsgerät (Smart VX10) auch feststellen, nach einem Zurücksetzen auf Werkseinstellungen aller Geräte tritt das Knacken fast nicht mehr auf!

    Fazit:

    Insgesamt überzeugt das Gerät nur durch die HbbTV-Funktionalität, die wie schon erwähnt, nicht vom Gerät kommt. Alles andere wirkt sehr unfertig und unausgereift. Die Internetfunktionen wie Youtube-Videos anschauen und Internetradio hören können die wesentlichen Minuspunkte nicht wett machen. In den Basisfunktionen fällt der Receiver aufgrund des Knackens beim Umschalten bei mir leider durch, aber das ist fernseherspezifisch. Die Seiten /Funktionen, die “under construction” sind (wie z. B. die Hilfeseite) sind meiner Meinung nach eine echte Frechheit!

    Noch zu erwähnen ist vielleicht, dass das Gerät nicht unbedingt fürs Schlafzimmer geeignet ist, das das weiße Logo (oben im Bild in der Mitte) nur dann leuchtet, wenn das Gerät aus ist…(?)

    Die Punkte nochmal im Überblick:

    Pluspunkte Minuspunkte
    (HbbTV)
    eSATA-Anschluss
    ansprechendes übersichtliches Menü
    Netzschalter
    W-LAN
    Knackt beim Umschalten
    Bedienung unausgereift, kryptisch
    Aufnahmefunktion schlecht umgesetzt
    Under-Construction-Seiten

    Note: 5,0 (bei mir in den wichtigsten Funktionen durchgefallen)

    Preis-Leistung: 4,0 (166€)