Ein bisschen Recherche heute morgen rief tiefes Entsetzen in mir hervor: Die meisten Filmportale bewerteten diesen Film mit 7/10 Punkten aufwärts. Nie hatte ich einen schlechteren Sneak Film gesehen als gestern: Rachels Hochzeit, ein Film über einen kurzen Lebensabschnitt von Kimberly, die gerade einen Entzug durchmacht, zur Feier der Hochzeit ihrer Schwester aber zu ihren Eltern fahren darf. Dort angekommen bekommt man von den Vorbereitungen für Rachels Hochzeit jedes Detail mit. Nicht nur, dass jeder der großen Familie eine Rede halten muss beim großen Familienessen, die man fast alle mitverfolgen darf, nein man bekommt auch die tiefgründigen Sachen mit (und damit meine ich nicht, den Wettbewerb zwischen dem Vater und Rachels Verlobten, wer denn besser Spülmaschine einräumen kann). So auch die Streitereien der zwei Schwestern die sich im Laufe der Vorbereitungen immer schlechter verstehen über ihre vergangene Kindheit. Kim bekommt sich schließlich mit allen Familienmitgliedern in die Haare. Erst als es ihr wirklich dreckig geht beginnt sich ihre Schwester ihr wieder anzunehmen. Ein bisschen Harmonie entsteht. Nach der Hochzeit endet der Film.
Die große Langeweile ist ausgebrochen: Der Lebensabschnitt, der durch den Film beschrieben wird, ist viel zu kurz, sodass der Film unnötig aufgebläht werden muss, um doch 116 Minuten zu füllen. Spätestens nach 45 Minuten war ich der Meinung: „So, jetzt würde ich spätestens umschalten, wenn ich daheim vor meinem Fernseher säße.“ Erschreckend, es passierte nichts. Ich wartete und wartete, in der Hoffnung, Kim oder Rachel würden eine Bombe platzen lassen, die die Handlung interessant werden ließe. Doch stattdesse erfährt man von Rachels Nachwuchs, ständig wird auf vergangenen Geschichten herumgeritten, keiner versteht Kim – sie wird mehr und mehr zum schwarzen Schaaf der Familie. Die Reden der Verwandten zu Rachels Hochzeit lassen nicht gerade tief blicken, sie sind genauso langweilig wie im richtigen Leben; mit dem einzigen Unterschied, dass man auf einer richtigen Hochzeit die Leute kennt und evtl. wüsste wovon diese Reden. Hier wirkten die aneinandergehängten Reden der Verwandten nur ätzend und langweilig. Sogar, als Kim einen Autounfall baute (aus Verzweiflung), passierte nichts! Sie wurde fast genauso empfangen wie sie gegangen war.
Der Film ist viel zu lang und bietet zu wenig Handlung für 116 Minuten und ist damit sehr sehr langatmig. Auf lustige, spannende Szenen wartet man vergeblich. Einfach nur: langweilig (5,0)