So schön bewegt sich Flüssigkeit

Team Ghost – High Hopes from 16ar on Vimeo.

Adieu, cttv

Heute flimmern Georg Schnurer und Matthias Münch das letzte Mal über den heimischen Fernseher. Der hessische Rundfunk und der Zeitschriftenverlag heise haben sich entschieden die Sendung aus Kostengründen einzustellen. Einst war ich Fan dieser Sendung, weil man wirklich ab und an neues erfuhr, neue Programm vorgestellt wurden, neue Hardware usw. Doch irgendwann stellte sich Alltagstrott ein: Immer wieder die gleichen Tests, die gleichen Verbrauchertipps, cttv hinkte seinem eigenen Format hinterher. Schöne Beiträge wie die News wurden gestrichen und cttv war mehr und mehr zum Schmalspur Verbrauchermagazin verkommen, beispielsweise mit Themen wie:

Wie verhalte ich mich im MediaMarkt richtig und wo kaufe ich lieber ein?

Wie verhalte ich mich, wenn ich in eine Abofalle gerate?

Und was die Deutschen freiwillig alles über ihre Person preisgeben.

Teils sparte sich die Redaktion auch, neue Beiträge zu drehen, wiederholte alte Beiträge oder ganze Sendungen ohne irgendwie einen Hinweis zu geben.

Die Sendung stand schon lange vor dem AUS, das Konzept war ausgelutscht und nicht wirklich auf dem Stand der Zeit.

 

Blöd, dass neues (3sat) auch bald das zeitliche segnet. Vielleicht sollte man ja doch nochmal in PIXELMACHER reingucken…

UPDATE: Lange Liste

Jeden Tag eine Sicherheitslücke oder ein Hack? Zumindest hat man das Gefühl! Sei hier mal alles ab dem 13.06. zusammengetragen:

  1. 13.06.11: Sicherheitslücke in meineschufa.de entdeckt
  2. 13.06.11: Sex-Webseite gehackt und Nutzer bloßgestellt
  3. 13.06.11: Spanien: Anonymous legt Polizei-Webseite lahm
  4. 14.06.11: Bethesda Softworks empfiehlt PW-Wechsel nach Hack
  5. 14.06.11: Aus Spaß: Lulzsec hackt Website des US-Senats
  6. 15.06.11: Isharegossip.com: Gehackt oder Domain gekapert
  7. 16.06.11: Hacker-Gruppe LulzSec greift Website der CIA an
  8. 19.06.11: Sega Pass Online Network gehackt

Diese Woche waren es 8 Hacks ^^, also kann man gut von durchschnittliche einem Hack pro Woche ausgehen

Dazu passend ein Beitrag der aktuellen Sendung neues „Wer ist [eigentlich] ‚Anonymus‘?“

Überhang: Hangover 2

Gewartet haben wir ja eigentlich nicht lange drauf (oder doch?). Jedenfalls haben wir Fans alle noch das Gag-Feuerwerk aus dem ersten Teil gut in Erinnerung. Und genau diese Tatsache ist auch maßgebend für den zweiten Film, aber dazu später:

Kurzabriss der Handlung: Jeder, der Hangover 1 kennt, kann sich denken, was genau im 2. Teil passiert. Das “Wolfsrudel” bestehend aus den drei vom ersten Teil hat wieder einen Totalabsturz und wacht nach einer alkoholisierten Nacht irgendwo in einer verranzten Hotel in Bangkok auf. Einer ist im Gesicht tätowiert, der andere hat keine Haare mehr, der dritte hat einen dicken Kopf und der Bruder der Verlobten, der auch mit auf Achse war ist auch verschwunden – und dies einen Tag vor der Hochzeit! Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: Wie immer wollen die drei wissen, was in der Nacht passiert ist und müssen einige Rätsel lösen: Was machen sie alle in Bangkok, was haben sie angestellt, was macht der Affe in ihrem Hotelzimmer und vor allem wo ist der Bruder der Verlobten, der Vorzeigesohn der Familie, ohne den die Hochzeit unter keinen Umständen stattfinden kann? Und was hat dieser mit seinem Finger gemacht, den sie wenig später im Hotelzimmer auf dem Boden finden?

Wird die Hochzeit noch rechtzeitig stattfinden?

Dem Film fehlt es an Stil, ganz eindeutig, das heißt: Er verzichtet auf die kleinen Gags aus dem ersten Teil, fast vollkommen. Hingegen wird versucht mit ziemlich geschmacklosen sexistischen Witzen das Publikum bei Laune zu halten. Die meisten kleinen Gags sind nur witzig, weil man sich an den ersten Teil erinnert fühlt; betrachtet man nur den zweiten Teil nimmt die Humorkomponente spürbar ab. Hinzu kommt die offensichtliche Ideenlosigkeit der Autoren: Es ist eine billige Kopie des ersten Teils, in der man versucht ganz bestimmt Elemente auf die Spitze zu treiben. Die Wahl der Location stellt für mich auch einen Rückschritt im Vergleich zu Las Vegas dar: Vegas hatte einfach Stil, das Ceasars Palace und Mike Tyson, alles hatte seinen Platz, die Drehorte in Bangkok sind nicht viele und sind ziemlich willkürlich ausgewählt worden: ein Hotelzimmer, wenn man das überhaupt so nennen darf, in dem Kakerlaken das sagen haben, das Tatoostudio, die StripBar, alles wirkt etwas heruntergekommen und ohne sich vorher Gedanken gemacht zu haben aus der Luft gegriffen.

Einzig und allein die Charaktere, die schon durch den ersten Teil bekannt sind, machen den Film aus. Das “Wolfsrudel” macht seine Sache nach wie vor gut, doch die Rahmenhandlung ist ziemlich mies.

Fazit: Keine neuen Ideen, dadurch absehbarer Verlauf, stattdessen sehr sexistischer Humor, weniger Gags, Geschmacksache und Humorabhängig

Story Humor Action Charaktere Anspruch Note
~ ~+ + ++ ~ 3,3

Gwyneth Paltrow singt: Country Strong

Gwynetzh Paltrow verkörpert in Country Strong den Country-Song Star Kelly Canter, die es in ihrem Leben nicht leicht hat. Nachdem sie in einem Liveauftritt mit 2,0 Promille im Blut von der Bühne fällt und dabei ihr Kind verliert, lässt sie sich in eine Alkoholentzugsklinik einweisen. Während ihre Crew schon Comeback-Pläne schmieden lernt sie in der Klink den Pfleger Beau Hutton (Garret Hedlund) kennen, der sich auch als Country-Sänger entpuppt. Sie beschließt kurzerhand bei Ihrer Abreise nach dem Entzug, ihn als Opener auftreten zu lassen. Zwischenzeitlich hat ihr Manager draußen noch jemanden als Opener gefunden, Chiles Stanton (Leighton Meester). Schließlich sollen dann beide die Show eröffnen, was zu großen Spannungen zwischen den beiden führt. Ein Konkurrenzkampf entsteht.

Doch bald merkt man, um was es wirklich geht. Kelly Canter ist gleichermaßen beliebt und unbeliebt bei Ihren Fans. Als sie Fangeschenk bekommt, das sie sehr trifft und an ihre Vergangenheit erinnert greift sie vor ihrer Show kurzerhand wieder zur Flasche. Fortan geht es bergab mit ihr… Die Show wird ein einziger Reinfall, die Opener leisten dagegen klasse Arbeit, die Tour durch mehrere Städte steht auf der Kippe. Sagt Kelly noch ein Konzert ab kann das große Folgen haben…

Diese Geschichte mehrerer Country-Sänger macht die Hauptzeit des Films aus. Es geht um die Spannungen zwischen den Personen, die während des Films entstehen und natürlich auf um die Musik als Solche. Kurze Musiksequenzen lassen das Fazit eindeutig zu, dass ihre Opener besser singen als sie, doch dieser Aspekt wird nur wenig beleuchtet. Stattdessen geht es ständig nur um Kelly in ihrem Alkoholsumpf. Manchmal beginnt sie in ihrer Art fast den Zuschauer zu nerven, der Film geht einfach nicht voran und bleibt in der Alkoholsucht stecken.

Für meinen Geschmack hätte man die Charaktere noch mehr herausarbeiten können und ein Funken mehr Wert auf die Musik legen können. Zwischenmenschlich wird der Konflikt zwischen den beiden Openern (die wirklich gut singen können) zu wenig beleuchtet. Stattdessen setzt man auf absehbare Szenen und Liebesschnulzen.

Fazit: insgesamt ein musikalisch ganz ordentlicher Film (+0,3), die Live-Auftritte im Film beeindrucken, die Rahmenhandlung lässt zu wünschen übrig (3,0).

Story Charaktere Musik Spannung Anspruch Note
+ + ++ 0 ~ 2,7

Kampf um die Gunst der ehem. kino.to-Nutzer

Es war gestern nur ein paar Stunden offline, das Streamingsportal Movie2k.to, schon machen sich Spekulationen breit. Durch die Abschaltung von kino.to letzte Woche ist ein regelrechtes Rennen um Streamingsportale entstanden. Auf der einen Seite, die Nutzer, die Fieberhaft nach Alternativen suchen, auf der anderen Seite das Gesetz, das mit allen Mitteln eine Möglichkeit sucht, die Portale lahm zu legen. Die Unerreichbarkeit des nächsten Portals lies Spekulationen zu: Ist das Portal unter der Last der Kino.to-Zuschauer zusammengebrochen oder hat die Staatsanwaltschaft Dresden da wieder ihre Finger drin?

Pustekuchen! Es war lt. winfuture.de eine DDoS-Attacke gewesen. Wer hätte wohl Interesse das Portal lahmzulegen *grübel*

The Way back–der lange Weg von Sibirien nach Indien

Die Geschichte ist ganz simpel: In einem sibirischen Arbeitslager treffen der Pole Junusz, der Russ Valka (Colin Farell), der Amerikaner Smith (Ed Harris) aufeinander und entscheiden zusammen mit anderen Häftlingen sich auf den langen Weg nach Süden zu machen, sie wollen flüchten. Allen ist klar, dass es eine harte Reise wird. Bei dem schlimmsten Schneesturm flohen sie aus dem Arbeitslager, damit keine Fußspuren zurückbleiben. Ab dann wandern sie ewig durch Wälder, scheinbar ohne Orientierung, die Vorräte werden immer kleiner, doch sie wollen weiter – so weit die Füße tragen. Schließlich macht sich nur noch einer am Ende auf den Weg, die anderen längst zu schwach ohne Aussicht auf den ersehnten See im Süden, um herauszufinden, wie nah sie diesem sind. Und es war nicht mehr weit. Die Männer machten sich auf den letzten Weg der ersten Etappe und erreichen den Baikalsee, wo der Zufall es so will, dass sie einen Elch der sich dort aus dem Schlamm nicht mehr befreien kann finden – endlich etwas zu essen. Gleichzeitig treffen sie auf ein kleines Mädchen, das auch auf der Flucht zu seien scheint und nehmen sie kurzerhand in ihre Gruppe auf.

Bald geht es schon weiter den Baikalsee herunter bis zur Grenze. Wenig später befinden sie sich schon auf dem erschwerlichen Marsch durch die Wüste. Mit nicht genug Wasser kämpfen sie, Kilometer um Kilometer… Werden Sie Indien zu Fuß dennoch erreichen?

20th Century Fox und National Geographic erzählen einen eindrucksvollen Film über eine Hand voll Flüchtlinge, die das Unmögliche möglich machen – ganz im Stil von “So weit die Füße tragen”. Der Film verzichtet auf großartige Nebenhandlungsstränge, im Vordergrund steht die Reise der Flüchtlinge und was sie erleben, was in ihnen vorgeht. Interessant auch, was das Mädchen (Saorise Ronan, “Wer ist Hanna”) in der Gruppe erreicht, die Männer, die nicht sich eigentlich nicht viel über sich unterhielten mussten auf einmal Rede und Antwort stehen. Plötzlich erfährt jeder was über den anderen.

Insgesamt ein sehr bewegender Film mit guten dramaturgischen Elementen und guter Besetzung, sowie hervorragenden Landschaftsaufnahmen, der jedoch Geschmacksache ist.

 

Gesamtwertung
Story Szenerie Spannung Charaktere Anspruch Note
++ +++ + +++ + 2,0