#Antilagerkoller 130 – das große Herumeiern

Liebe Leser,

durch die Ostertage gut erholt starteten wir in die Woche und blickten auf die scheinbar sinkenden Infektionszahlen. Es war alles ruhig in der Welt und man konzentrierte sich aufs Impfen.

Nachdenken!

Politiker, wie NRW-Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Laschet, nutzten die Zeit um Ostern anscheinend zum Nachdenken. Aber außer einem „Brücken-Lockdown“ für ganz Deutschland bis alle geimpft sind (30%-40%) fiel ihm auch nichts ein. Aktuellen Schätzungen zufolge erreichen wir die 20% erst Ende April. Das kann also ein bisschen dauern. Somit wurde die einheitliche und eigentlich gute Idee als perspektivlos beiseite geschoben. Schließlich hätten die Bundesländer ja auch alle Mittel zur Wahl, um es überall umzusetzen. Doch hat das Saarland erst jetzt wieder (fast) alles geöffnet und probiert das Tübinger Modell im großen Stil aus.

In der Politik wurde wie auch bei uns Zuhause nur herumgeeiert:

Handeln!?

Wie gerne hätten wir eine bundeseinheitliche Corona-Politik schon vor Ostern gesehen, doch wir wurden bitter enttäuscht. Demnach rechneten wir kurz nach Ostern mit dem großen Hammer aus der Politik, doch die Zahlen blieben niedrig und außer Ankündigungen war bislang nichts zu hören. Der Bitte, die Ministerpräsidentenkonferenz in diese Woche vorzuziehen kam Angela Merkel ebenfalls nicht nach. Es bleibt wie es ist: Die Ministerpräsidenten tagen am 12. April wieder. Aber wollte man das nicht ändern oder komplett sein lassen?

Der große Plan des Armin L. vom Brücken-Lockdown verhallte zunächst im Nichts. Eine kleine Unterstützung gab es aus Bayern von Markus Söder, der behauptete, dass dieser Kurs schon immer seiner gewesen sei. Während das Saarland alle Geschäfte und Theater öffnet (und jedes vierte Restaurant, weil drei viertel derer nicht an eine lange Öffnung glauben), verschärft Bayern und NRW nun den Ton. So gilt mit heutiger Beschlussfassung in NRW einheitlich die Notbremse – ohne Lockerungen in Kreisen unter 100 (wegen der Osterfeiertage sind schon wieder Kreise unter 100).

Auch die Kanzlerin spricht sich inzwischen für einen kurzen harten Lockdown aus. Die Bundesländer wiegeln ab. Wir beobachten viel Herumrederei in der Politik und befinden uns immer noch auf dem Stand des Öffnungsplans von Anfang März, der von vornherein zum Scheitern verurteilt war.

Verlängern!

…warum ein Brücken-Lockdown nicht funktionieren kann?


Den aktuellen Stand der Frustration über die Corona-Politik fasst Youtuber Rezo in seinem aktuellen Video treffend zusammen. Die meisten Deutschen sprechen sich nicht generell gegen die Corona-Maßnahmen aus. Sie wünschen sich (bundes-)einheitliche Regeln und ein aktives Handeln in der Politik.

Impfen!

Der einzige Strohhalm, nach dem wir aktuell greifen können, ist die Impfung. Doch die Impfkampagne des Bundes läuft nur sehr schleppend an aufgrund fehlender Impfstoff. Die Ärzte und Impflinge stehen schon lange bereit. Doch die Lieferungen brauchen Zeit. Man fühlt sich ein bisschen zurückversetzt in die 90er Jahre, als man auf DHL-Pakete noch sehr lange warten musste.

Ich will ein PRIME-Abo für Impfstoffe, jetzt!

Und wo wir schon bei den schlechten Nachrichten sind: Eine Impfstofflieferung von moderna für die letzte Kalenderwoche im April könnte ausbleiben. Das Fax dazu ist anscheinend nur noch nicht bei der Bundesregierung angekommen:

Gut, dass das Impfversprechen der Bundesregierung steht. Immerhin dürfen seit dieser Woche Arztpraxen mit impfen – doch anfangs sind nur 20 Impfungen pro Woche angedacht. Ende April schon 60! Wie wäre es mal mit exponentiellem Wachstum beim Impfen? Jeder Geimpfte 1,2 weitere Menschen impfen, das wäre doch mal was.

Testen!

Unterdessen laufen die Vorbereitungen für ein Testkonzept in den Unternehmen in Deutschland auf Hochtouren. 97% der Unternehmen in der Automobilindustrie wollen ihrer Belegschaft regelmäßig Tests anbieten. Bei uns muss man sich an jedem Tag testen, wenn man ins Büro geht – das verschafft ein Gefühl der Sicherheit. Doch bei einigen Unternehmen herrscht noch Nachholbedarf was das Testen angeht. Vermutlich sind das die gleichen Unternehmen, die den Mitarbeitern auch kein Homeoffice ermöglichen wollen. Die Bundesregierung erwartet eine Erhebung, wie es mit den Tests in den Unternehmen vorangeht Anfang kommender Woche.


Würfeln!

So, genug geredet. Ich würfle jetzt die nächste Rede von Armin L.

Kommt gut durch diese kurze, nasskalte Woche!

Euer pedaa

PS: Ich sammle Corona-Vokabeln für ein Jahr Antilagerkoller-Blog. Jetzt Begriffe eintragen und gewinnen!