Sackgassen

Liebe Leser,

lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Es ist so viel los, privat wie beruflich. Ich trage einen Schrittzähler und zähle meine Schritte, 25.000 / Tag. Es ist so anstrengend, aber ich weiß wofür ich es mache: Für den Sieg über knapp 80 Teams mit 713 Personen gibt es einen Event-Gutschein in Höhe von 50€ p. P. Peanuts werden es manche nennen, aber es motiviert ungemein. Ich war diese Woche 5 Tage Laufen bis sich mein Unterschenkel schließlich beschwerte, jetzt schon den zweiten Tag. Zwei Tage Laufpause, mindestens. Und trotzdem 30.000 Schritte gestern, Tanzen ging nämlich, trotz zickigem Bein. Tanzen geht immer!

Ich mache so viel Sport wie lange nicht mehr. Laufen, Tanzen, Schwimmen und Krafttraining, mehrmals pro Woche – in der Mittagspause, 30-45 Minuten. Ich bin fitter denn je!

Durchs Tanzen habe ich ein Hobby gefunden, das man zwar nur zu festgelegten Kurszeiten ausführen kann, bei dem man aber sehr schnell viele Menschen kennen lernen kann. Wenn man neu in der Stadt ist perfekt, aber so neu bin ich ja nun auch wieder nicht. Man verbringt unzählige Stunden auf Partys, regelmäßig, kann sich unterhalten und viele tolle Dinge planen und erleben. Ich habe Menschen getroffen, die ich inzwischen nicht mehr missen will; Menschen, die mir inzwischen sehr viel bedeuten und die ich echt in mein Herz geschlossen habe.

Und trotzdem habe ich das Gefühl, privat nicht richtig voranzukommen. Ich trete auf der Stelle, ich bin immer noch alleine. Ab und an verrenne ich mich immer wieder in Geschichten, die von vornherein zum Scheitern verurteilt sind. Wer hätte gedacht, dass Partnerwahl so schwer ist? Und warum schaffen das andere so schnell und sind so erfolgreich – oder sehe ich nur diejenigen, bei denen es funktioniert und Negativbeispiele blende ich aus?… Ich bin niemand, der schnell aufgibt und schnell müde wird, aber dieses Thema zermürbt mich mehr und mehr. Aber ich kämpfe weiter! Derzeit habe ich das Gefühl, in einer Sackgasse zu stecken und nicht weiter zu kommen, aber ich habe und will die Hoffnung einfach nicht aufgeben, dass es am Ende doch noch einen Ausweg gibt. Da hilft nur eins: Allen Mut zusammennehmen und weitermachen, so und nicht anders, denn so bin ich!

Ich habe in meinem Leben auch schon so einige Menschen getroffen, die ihr hohes Alter als Junggeselle gestalten, aber da will ich nicht hin. Das sind Personen, die jeden Tag ihren festen Tagesablauf haben, sämtliche Dinge mit sich ausmachen, die an Weihnachten teilweise alleine Zuhause sitzen, die ihre sozialen Kontakte teilweise komplett zurückgebaut haben. Für mich als Einzelkind unvorstellbar. Ich brauche meine Freunde, meine Lieben um mich herum, am besten jederzeit, sonst bin ich ganz schnell unglücklich. Genauso brauche ich die Veränderung, es muss einfach immer etwas passieren um mich herum, ich brauche Aufgaben, Herausforderungen und Erfolgserlebnisse – welcher Mensch nicht? Aber manchmal funktioniert das im Leben eben nicht so, wie man sich es denkt. Mir kommt es so vor, als würde ich beruflich gerade auch ziemlich auf der Stelle treten. Mir geht es zwar so gut wie lange nicht, es ist alles super, aber ich spüre, dass mir ein fachliches Vorankommen fehlt. Ich habe nach 1,5 Jahren Einarbeitungszeit immer noch das Gefühl, als wäre ich kompletter Neuling? Woran liegt das und wie kann man das verändern? Das zu beantworten ist ein Jahresziel, das ich mir gesteckt habe.

Es ist jetzt Mitte des Jahres und damit eine Zeit, ein erstes Resumee über die Vorsätze, die man Ende des letzten Jahres gefasst hat, zu ziehen und ggf. neue mit sich zu vereinbaren. Das habe ich hiermit getan. Leider klappt das Projekt „Lebensentschleunigung“ nicht so gut wie gedacht, aber dafür gehe ich jetzt ein Teilprojekt an, das ein bisschen zur Entschleunigung beiträgt, nämlich:

Peter liest ein Buch (Roman).

Ich bleibe an den Themen dran und halte euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüße Euer pedaa