#Antilagerkoller 115 – Mutation!

Liebe Leser,

was leben wir in einer verrückten Zeit. Mitten in der zweiten Welle schockt uns eine Meldung aus Großbritannien, wonach sich dortzulande ein mutiertes Corona-Virus, das 70% ansteckender sein soll, ausbreitet. In Südengland sei die Lage inzwischen außer Kontrolle geraten, das Virus breite sich ungehindert aus. Doch was steckt hinter der um 70% erhöhten Ansteckungsrate? Und was bedeutet das für den Impfstoff?

Schon wieder die Briten!

Die Meldung schlug ein wie eine Bombe und diesmal will man anscheinend sehr schnell sein. Obwohl man schon mutierte Fälle in den Niederlanden, in Italien und Dänemark erkannt hat und man davon ausgehen muss, dass es das Virus längst über die Grenze geschafft hat, versucht man trotzdem das Virus in GB einzudämmen und schließt die Grenzen. Nach den Niederlanden, Belgien und Italien lässt nun auch Deutschland keine Flugzeuge aus GB mehr landen (seit Montag 0:00 Uhr). Doch die Menschen tummelten sich schon am Wochenende an den Londoner Bahnhöfen und machten sich auf den Weg Land auswärts. Abstände konnte schon dort und in den Zügen erst recht nicht eingehalten werden.

Doch jetzt ist Schluss. Die Grenzen sind wieder einmal geschlossen. Doch eine europäische Lösung bezüglich der Schließung der Grenzen lässt weiter auf sich warten. Man kann gar nicht so schnell reagieren wie das Virus.

Das Virus ist noch nicht in deutschen Laboren angekommen, aber das ist nur eine Frage der Zeit, denn man geht davon aus, dass das Virus längst unterwegs ist. Bei BioNTech wird geprüft, ob der Impfstoff auch gegen die aggressive Mutation des Virus wirksam ist, die lt. britischen Wissenschaftlern 70% ansteckender sein soll.

Ob es richtig war, die Grenzen zu schließen, wird sich erst die nächsten Tage herausstellen. Für viele Menschen auf dem Weg heißt es jetzt allerdings:

Am Montag gab es an den Grenzen zunächst großes Chaos, denn zahlreiche LKW-Ladungen stauten sich dort, weil Frachtladungen nicht mehr eingelassen wurden. Premier Johnson verhandelt derzeit noch mit Macron, dass Güter wieder über die Grenze kommen und LKW-Fahrer wieder zurück fahren dürfen. Es ist eine Brexit-Probe in Klein.

Weihnachten im abgezählten Kreise der Liebsten

Das Weihnachtsfest bleibt unangetastet haben sie gesagt, doch nun kommt alles anders. Der Teil-Semi-Light-Lockdown im November hat nicht geholfen, weshalb wir uns für den 23.-26.12. nun auf neue Regeln in Deutschland einstellen müssen. Man will zwar lockern, aber nicht zu viel. Jeder versteht es anders, alle wollen Zuhause bleiben, doch nicht an Weihnachten. Einer Orts gibt’s Ausgangsbeschränkungen an Weihnachten, anderorts wird sie ausgesetzt. Der Flickenteppich kennt keine Grenzen. Gut, dass es an den Weihnachtstagen wenigstens eindeutige Regeln für die Anzahl der zu treffenden Personen gibt – eindeutige, aber nicht einfache regeln:

Impfstoffnachrichten

Das größte Geschenk unterm Weihnachtsbaum kommt von der europäischen Kommission: Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer ist nun in Europa zugelassen und die Impfungen können hierzulande am 27.12. starten. Ich bin für RKI-Dashboard, das die Impfungen anzeigt! Was meint ihr?

Warum das Zulassungeverfahren so lange gedauert hat, erklärt die Bild im Bild: Menschen schlafen anscheinend nachts:


#DeutschlandDigital

Paketsteuer

Lang haben sich die lokalen Händler der Digitalisierung entzogen und sie hinausgezögert. Sie sahen sich durch den Online-Handel regelrecht bedroht. Einige sind im März auf den Zug aufgesprungen, zogen eigene Online-Shops und Beratungskonzepte hoch, boten kontaktloses Einkaufen an usw. Nun können diese Händler davon profitieren und ihre Konzepte reaktivieren: MediaMarkt legt vorbestellte Waren bei Abholung kontaktlos zu Ihnen ins Auto, zahlreiche Einzelhändler nutzen ihren eigenen Kofferraum vor dem eigenen Geschäft als Zwischenstation für abzuholende Bestellungen. Auch über den Postweg werden zahlreiche Pakete ausgeliefert. Doch nur wenige Händler sind im Internet vertreten. Die Innenstädte sterben aus.

Deswegen hat sich die CDU nun eine Paketabgabe einfallen lassen. Versanddienste bezahlen diese immer, wenn sie keine Läden in den Innenstädten haben und wenn sie zu beliebt sind. Die Einnahmen daraus kommt über den Staat den lokalen Einzelhändlern zugute. Man belohnt den nicht digitalisierten Einzelhandel für seine Entscheidung sich nicht an digitalen Konzepten zu beteiligen. Was die freie Marktwirtschaft durch Pleiten oder neue Ladenkonzepte geregelt hätte, wird durch den Staat jetzt hinausgezögert. Die Marktwirtschaft wird derart verformt, dass sich Erhard im Grabe umdreht. Als hätten wir durch die aufgeschobene Insolvenzpflicht nicht schon genug Zombie-Unternehmen.

Weiteres

  • Das Meldewesen in Deutschland soll digitalisiert werden, endlich. Das ist längst überfällig.
  • Die Bundesdruckerei stuft Smartphones als sichere ID-Systeme ein und macht den Weg für Elektronische Monatskarten für ÖPNV, Führerscheine und Personalausweise frei.
  • Bei dm können Mastercard-Inhaber jetzt Bargeld abheben

So, Leute. Das wars von meiner Seite für die Zeit vor Weihnachten. Ob ich mich zu einem Ferienblog hinreisen lasse? Lasst euch überraschen. Jetzt wird erstmal der Baum ganz im Sinne von 2020 geschmückt

Wem langweilig ist, der darf ja beim Auszug helfen:

Ich wünsche euch und euren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und – falls wir uns nicht mehr lesen- einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Euer pedaa